Kreis Soest – #Bitteweitersagen
Jeden Tag wird die Polizei über Anrufe oder WhatsApp Nachrichten von falschen Polizisten oder Enkeln informiert. In den meisten Fällen bemerken die anvisierten Opfer früh genug die schlechten Absichten der Anrufer. Von 311 schriftlich aufgenommenen Fällen fielen 2021 letztlich 20 Opfer auf den Betrug herein. Die Schadenssumme liegt bei insgesamt 235.488 Euro. Das ist viel Geld. Kommentare dazu lauten oftmals: "Das würde mir nie passieren!" Doch die meist älteren Opfer werden von den Anrufern und Schreibern so geschickt in ihren Helferinstinkt getrieben, dass die betrügerische Absicht einfach nicht mehr wahrgenommen wird. Wenn Eltern gesagt bekommen, dass ihr Kind sich in einer Notlage befindet, dann werden Instinkte geweckt, die dem Menschen schon seit Urzeiten innewohnen. Ein in Not geratenes Kind wird immer von seinen Eltern unterstützt, auch wenn das Kind schon 50 Jahre alt ist. Genau auf diese Tatsache können sich die skrupellosen Betrüger verlassen. Wenn das Herz spricht, dann setzt oftmals der Verstand einfach aus. Darum ist es wichtig, ältere Mitmenschen immer wieder auf die obskuren Machenschaften von Telefonbetrügern hinzuweisen. Das schafft die Polizei mit Presseberichten und Präventionstipps in den sozialen Netzwerken oftmals nicht, weil diese nicht von den vermeintlichen Opfern genutzt werden. Die Senioren müssen auf anderen Wegen erreicht werden. Die Betrugsmasche sollte ihnen regelmäßig vor Augen geführt werden. Eine Möglichkeit dazu bietet sich bei jedem Kontakt mit lebenserfahrenen Mitmenschen. Darum die Bitte der Polizei: "Sprechen Sie das Thema immer wieder an, damit Senioren nicht zu Opfern werden." Dazu sollte immer der Ratschlag gehören: "Unbekannte Stimme oder unbekannte Telefonnummer - Hörer auflegen oder Nachricht löschen!"
Die Maschen der Täter sind unterschiedlich. Gleich bleibt immer der Schockmoment, in dem der Helferinstinkt bei den Opfern aktiviert wird. Hier ein Beispiel von Gestern:
Eine 70-jährige Frau erhält eine WhatsApp Nachricht von einer unbekannten Telefonnummer. Im Text wurde angegeben, dass die Schreiberin die Tochter der Frau sei. Sie müsse dringend eine Rechnung von über 4000 Euro bezahlen. Erst nachdem das Opfer das Geld auf das angegebene Konto überwiesen hatte, rief sie ihre Tochter auf der ihr bekannten Nummer an. Jetzt erfuhr sie, dass sie Opfer von Betrügern geworden war.
Die Haupttäter agieren meist aus dem Ausland und sitzen dort in Call-Centern.
Lassen Sie es nicht zu, dass Senioren zu Opfern von skrupellosen Betrügern werden. Helfen Sie indem Sie es #Bitteweitersagen. (lü)
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