Wedel – Betrug durch falsche Bankmitarbeiterin
Nachdem es bereits am Dienstag in Henstedt-Ulzburg zu einem Betrugsfall durch eine falsche Bankmitarbeiterin mit knapp 45.000 Euro Schaden gekommen ist, wurde gestern ein weiterer Fall aus Wedel angezeigt.
Näheres zum Fall in Henstedt-Ulzburg ist der gestrigen Pressemitteilung zu entnehmen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/5254356
Nachdem der 59-jährige Wedeler am Dienstagvormittag (21.06.2022) seine Zugangsdaten im Onlinebanking seiner Hausbank eingegeben hatte, wurde er zu Aktualisierung des Onlinebankings aufgefordert.
Im weiteren Verlauf gab der Geschädigte seine EC-Kartenummer ein, woraufhin eine Fehlermeldung erschien und der Rückruf durch eine Mitarbeiterin angekündigt wurde, die sich wenig später meldete.
Aus Zeitmangel wollte der 59-Jährige das Gespräch zunächst beenden, woraufhin die angebliche Bankmitarbeiterin darauf hinwies, dass er sich für die Aktualisierung andernfalls an seinen Sachbearbeiter wenden müsse, den sie namentlich benennen konnte.
Daraufhin ließ sich der Angerufene auf die angebliche Aktualisierung ein. Die falsche Bankmitarbeiterin hatte bereits alles vorbereitet und bat um die dreimalige Anwendung des TAN-Generators und fragte die daraufhin angezeigten PINs beim Wedeler ab.
Anschließend erklärte die Unbekannte, dass die Aktualisierung erfolgreich abgeschlossen worden sei und das Onlinebanking in Kürze wieder zur Verfügung stehen würde.
Im Nachgang wandte sich der Wedeler an seinen echten Sachbearbeiter, um das Verfahren zu hinterfragen.
In diesem Zusammenhang wurden drei unberechtigte Überweisungen über jeweils knapp 15.000 Euro festgestellt, so dass wie bei dem Fall in Henstedt-Ulzburg wieder ein Gesamtschaden von annähernd 45.000 Euro entstanden ist.
Erst in der Vorwoche war es in Bad Segeberg und Pinneberg zu ähnlichen Betrugstaten gekommen:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/5249206
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/5249837
Die Maschen der Täter:
Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten, zum Beispiel als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Microsoft-Mitarbeiter oder wie hier als Bankmitarbeiter.
Die Täter schaffen es, insbesondere ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen.
Grundsätzlich sollte die Internetadresse der Bank, die sogenannte URL, händisch in die Adresszeile im Internet eingegeben werden. Bei der Eingabe über eine Suchmaschine besteht das Risiko, auf eine täuschendecht aussehende gefälschte Bankseite (Fake) zu geraten.
Tipps für Ihre Sicherheit
Tipps der Polizei zur Masche "falsche Bankmitarbeiter"
- Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am
Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen
Geheimzahl (PIN) oder nach der Transaktionsnummer (TAN)
verlangen. - Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder
Wertgegenständen verlangt. - Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das
Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause
aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden oder
Überweisungen müssen gesperrt werden", stimmen nicht! - Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (...sonst ist
das Geld verloren..., o.ä.) -Bankmitarbeiter werden sie niemals
am Telefon auffordern, Onlineüberweisungen oder
Bargeld-Transaktionen vorzunehmen (z.B. zu Testzwecken oder weil
das eigentliche Konto "gehackt" wurde und das Geld nun
umverteilt werden muss o.ä.) - Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf
tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die
Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank (keine Rückruffunktion). - Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen
Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und
holen Sie sich Rat. - Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten,
Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten
(z.B. PayPal) heraus. - Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche
Vorfälle bei Ihrer BankDie Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Pinneberg: 04101-2020, Bad Segeberg: 04551 884-0). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html
sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter
https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/
unmittelbar zu entnehmen.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Lars Brockmann
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de