Henstedt-Ulzburg / Mözen – Zweimal mehrere tausend Euro durch Betrüger erbeutet

Wieder ist es im Kreis Segeberg zu zwei weiteren Betrugsfällen durch falsche Bankmitarbeiter gekommen, die knapp 45.000 bzw. 50.000 Euro erbeutet haben. Am späten Mittwochvormittag, den 22.06.2022, wollte sich ein 81-Jähriger aus Henstedt-Ulzburg im Onlinebanking anmelden und geriet hierbei sehr wahrscheinlich auf eine gefälschte Bankseite. Der Henstedt-Ulzburger wurde aufgefordert seinen neu erworbenen TAN-Generator einzurichten und betätigte den "Hilfe-Button", woraufhin er einen Rückruf einer angeblichen Bankmitarbeiterin erhielt, deren Anweisungen er folgte und mehrfach den TAN-Generator bediente. Als der Henstedt-Ulzburger am Donnerstag die Filiale aufsuchte, wurden drei Überweisungen über jeweils knapp 15.000 Euro festgestellt. In Mözen traf es am Mittwoch einen Rentner, der über eine Suchmaschine die vermeintliche Website seiner Hausbank aufrief. Es erschien ein PopUp-Fenster, dass das System nicht mehr aktuell sei. Der Geschädigte gab daraufhin gemäß Anweisung seine Zugangsdaten ein und erhielt die Ankündigung über den Anruf einer Bankmitarbeiterin. Weiterhin wurde hierzu eine Legitimationsnummer angezeigt. Es meldete sich die Bankmitarbeiterin, deren Namen bereits mehrfach bei den bisherigen Betrugstaten verwendet wurde und nannte die Legitimationsnummer. Zudem konnte die Frau den Namen der tatsächlichen Kundenberaterin des Geschädigten benennen. Auf Anweisung der falschen Beraterin betätigte der Mözener mehrfach seinen TAN-Generator und folgte den Anweisungen der Betrügerin. Zum Abschluss des Telefonats erklärte die angebliche Bankmitarbeiterin, dass das Onlinebanking bis zum Nachmittag nicht verfügbar sei und wollte sich später nochmal melden. Wenig später hörte der Geschädigte im Radio von der Betrugsmasche und stellte im Anschluss im echten Onlinebanking zwei Überweisungen über knapp 30.000 bzw. 20.000 Euro fest. Er erstattete daraufhin Strafanzeige beim Polizeirevier Bad Segeberg. Die Maschen der Täter: Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten, zum Beispiel als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Microsoft-Mitarbeiter oder wie hier als Bankmitarbeiter. Die Täter schaffen es, insbesondere ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen. Grundsätzlich sollte die Internetadresse der Bank, die sogenannte URL, händisch in die Adresszeile im Internet eingegeben werden. Bei der Eingabe über eine Suchmaschine besteht das Risiko, auf eine täuschendecht aussehende gefälschte Bankseite (Fake) zu geraten. Tipps für Ihre Sicherheit Tipps der Polizei zur Masche "falsche Bankmitarbeiter" - Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN) oder nach der Transaktionsnummer (TAN) verlangen. - Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen verlangt. - Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden oder Überweisungen müssen gesperrt werden", stimmen nicht! - Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (...sonst ist das Geld verloren..., o.ä.) -Bankmitarbeiter werden sie niemals am Telefon auffordern, Onlineüberweisungen oder Bargeld-Transaktionen vorzunehmen (z.B. zu Testzwecken oder weil das eigentliche Konto "gehackt" wurde und das Geld nun umverteilt werden muss o.ä.) - Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank (keine Rückruffunktion). - Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und holen Sie sich Rat. - Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten, Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus. - Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche Vorfälle bei Ihrer BankDie Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren. Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Pinneberg: 04101-2020, Bad Segeberg: 04551 884-0). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise. Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/ unmittelbar zu entnehmen. Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Bad Segeberg - Pressestelle - Dorfstr. 16-18 23795 Bad Segeberg Lars Brockmann Telefon: 04551-884-2022 Handy: 0151-11717416 E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de