WhatsApp- und Immobilien-Betrüger
Auf Bitten ihrer vermeintlichen Tochter hat eine 83-jährige Mendenerin am Dienstag zwei hohe Geldsummen überwiesen. Erst nachher stellte sich heraus, dass sie von einem Betrüger per per WhatsApp-Message angeschrieben wurde. Der Fall lief nach dem üblichen Muster: Die Täter verschicken massenhaft Nachrichten mit Anreden wie "Hallo Mama!" Wer keine Kinder hat, wird die Message sofort als Fake erkennen. Doch bei vielen Eltern verschaffen sich die Täter damit Gehör.
Im Gegensatz zu Schockanrufen oder falschen Polizeibeamten nehmen die WhatsApp-Betrüger weniger Senioren in den Blick, als vielmehr die Eltern-Generation mit erwachsenen Kindern. In der Nachricht behaupten die Täter, ihr Handy sei kaputt und deshalb hätten sie eine neue Nummer. Wenn das bei den Opfern kein Misstrauen weckt, kommen die Betrüger aufs Thema Geld: Sie bitten um eine Überweisung. Immer wieder geben hilfsbereite Eltern nach und übernehmen den Geldtransfer. Dabei ist es in diesem Fall eigentlich einfach, die Echtheit einer Message zu überprüfen: Durch einen Anruf bei der bisherigen Nummer von Sohn oder Tochter.
Eine Mendenerin ist auf mutmaßliche Betrüger hereingefallen und hat ihnen ihre Ausweis-Daten geliefert. Eine Anzeige in einem Immobilien-Portal weckte das Interesse der jungen Mendenerin. Sie kontaktierte die Verkäuferin, die sich per Mail zurückmeldete. Der weitere Ablauf verlief typisch für solche Betrugsmaschen: Die angeblichen Verkäufer befinden sich aus irgendwelchen Gründen angeblich im Ausland und wollen die Wohnungs- oder Hausbesichtigung deshalb angeblich einem Immobilien-Verwalter übertragen. Oder sie versprechen den Interessenten, ihnen einen Schlüssel zuzusenden. Dafür werden Gebühren und Papiere der Interessenten verlangt. Die Verkäuferin nannte der Mendenerin sogar die Adresse eines tatsächlich leerstehenden Hauses in Menden und schickte Ausweisdaten. So hatte die Kaufinteressentin keine Bedenken, auch ihre Ausweiskopien zu versenden. Erst als sie die Aufforderung zu einer "Anzahlung" bekam, wurde sie misstrauisch. Sie erstattete online Anzeige bei der Polizei.
Zu einem finanziellen Schaden kam es offenbar nicht. Doch auch Ausweiskopien sind für die Betrüger wertvoll. Die Daten könnten für weitere Straftaten genutzt werden. Daher rät die Polizei in solchen Fällen unbedingt dazu, Anzeige zu erstatten. Die Betrugsmasche wird sowohl bei Immobilien-Verkäufen als auch bei Vermietungen angewendet. Immer wenn die Anbieter nicht persönlich erscheinen können oder wollen und kein bekannter Makler vor Ort die Arbeit übernimmt, ist Vorsicht angebracht. Keinesfalls sollten Interessenten für Besichtigungen oder weitere Verhandlungen im Voraus Gebühren zahlen. (cris)
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