Medientermin: Start der landesweiten Kampagne #nichtweiterleiten gegen die Verbreitung von Kinderpornografie durch Kinder und Jugendliche
Die Verbreitung kinderpornografischer Schriften ist eine Straftat. Dabei überrascht ein geradezu perfides Detail: Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen ist innerhalb von zehn Jahren von 9 auf 214 Tatverdächtige pro Jahr geradezu explodiert. Erstmals setzt die Landespolizei bei der Verhinderung von Straftaten auf eine aufwändige Digital und Printkampagne:
"Uns haben diese Zahlen für Schleswig-Holstein alarmiert. Sie hängen mit dem veränderten Nutzungsverhalten und der wachsenden Bedeutung von Messengerdiensten zusammen. Eine polizeiliche Randerscheinung droht damit geradezu zum Massenphänomen zu werden und dagegen wollen wir jetzt mit Prävention in einer Form vorgehen, wie wir es bisher noch nie getan haben. Wir richten uns mit In-App Werbung direkt an die Kinder und Jugendlichen und mit einer großangelegten Printkampagne zusätzlicher Plakatmotive auch an die Eltern", erläutert Ralph Garschke, Leiter der Abteilung für Polizeiliches Management im Landespolizeiamt.
"Einer der Gründe für die Jugendlichen ist der sorglose Umgang mit ´krassen´ Fotos und Videos, die mit einem Swipe an Dutzende eigene Kontakte weiterverbreitet werden können. Eltern fallen buchstäblich aus allen Wolken, wenn plötzlich Ermittler vor der Tür stehen und Smartphones beschlagnahmen wollen. Viele haben keine Ahnung von den Chat-Gewohnheiten ihrer Kinder", so Garschke.
Flächendeckend werden in ganz Schleswig-Holstein Hunderte Aufsteller und Großflächenplakate für das Thema sensibilisieren, die kurzen Animationen für die Zielgruppen der 11-13-jährigen und der 14-17-jährigen werden direkt auf dem Smartphone abgespielt. Sie erscheinen zwischen dem hin und her Swipen bei Games oder Socialmedia.
Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack wird die Plakatmotive sowie die Animationen der In-App Werbung eröffnen und den symbolischen Startschuss für die Kampagne geben.
"Jeder Fall von Kindesmissbrauch und der Verbreitung und des Besitzes von Kinderpornografie ist ein Fall zu viel und macht mich persönlich und jede und jeden von uns betroffen. Vor allem vor dem Hintergrund der nochmals stark angestiegenen Fallzahlen in diesem Bereich ist diese Kampagne mehr als notwendig", erklärte Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack zum bevorstehenden Start der Kampagne.
"Ich danke dem Präventionsteam der Landespolizei und dem Landespräventionsrat ganz herzlich für die Vorbereitung der Kampagne und erhoffe mir, dass wir gemeinsam die Fallzahlen wieder senken und für das Thema sensibilisieren können".
Am kommenden Montag werden die Motive plakatiert und eine Webseite freigeschaltet auf der unter dem Motto #nichtweiterleiten Informationen zum Thema bereitstehen.
Zum gemeinsamen Medientermin laden wir Sie herzlich ein und bitten um formlose Anmeldung bis Freitag 15:00 Uhr an pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de
Montag, 15.8.2022
14:30 Uhr
vor dem Gebäude der Wasserschutzpolizei an der Kiellinie
Arved-Emminghaus-Weg, Kiel
Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack, LPA-Abteilungsleiter Ralph Garschke sowie Susan Collasch, Ermittlerin im Deliktsbereich Kinderpornografie.
Rückfragen bitte an:
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration
Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: 0431 160 61400
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de