Lichtenau, L75 – Verkehrsunfall durch Wildwechsel
Aufgrund eines Wildwechsels hat eine 30-jährige Fahrzeugführerin auf der Landstraße 75 einen Verkehrsunfall verursacht. Die Nissan-Fahrerin fuhr am Donnerstag kurz nach 20 Uhr von Lichtenau nach Greffern, als ein Reh die Fahrbahn überquerte. In Folge dessen kam es zu einer Kollision. Nachdem die Beamten des Polizeireviers Bühl an der Unfallstelle eintrafen, war das Reh nicht auffindbar. Die Frau war unverletzt und es wurde ein Sachschaden von 2.000 Euro verzeichnet.
Die Polizei bittet darum folgende Hinweise zu beachten:
Was macht den Herbst besonders anfällig für Unfälle, welche Gefahren für Verkehrsteilnehmer gibt es im Herbst?
In der Überganszeit von Sommer auf Winter spielen folgende Faktoren mit in den Straßenverkehr hinein:
1. Die Tage werden kürzer. Um dem wichtigen Verkehrssicherheitsgrundsatz "Sehen und gesehen werden," ausreichend Rechnung zu tragen, ist es wichtig, die Beleuchtungseinrichtungen an den Fahrzeugen zu überprüfen - Stichwort "Lichttest".
Wichtig ist auch, dass sich Fußgänger vorzugsweise hell kleiden oder reflektierende Elemente an Kleidung oder Taschen haben.
Im Zusammenhang mit der Schulwegsicherheit ist das ein wichtiges Thema.
Für das gute Sehen durch die Windschutzscheibe sollte man auch an den Frostschutz in der Scheibenwaschflüssigkeit denken.
2. Gleichzeitig können durch die Wetterlage sich die Sichtverhältnisse durch plötzlich auftretende Nebelfelder, vor allem in der Dämmerungszeit, deutlich verschlechtern. Das rechtzeitige Erkennen von anderen Verkehrsteilnehmern oder Hindernissen wird schwerer.
Deshalb orientieren Sie sich am Grundsatz: "Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit" - also 50 m Sicht bedeuten maximal 50 km/h.
Tipp: In der Regel stehen die Leitpfosten auf Landstraßen 50 m auseinander - ein gute Orientierung
3. Weiterhin kann die Haftung der Bereifung auf der Fahrbahnoberfläche durch mehr Feuchtigkeit sich verschlechtern - vor allem frühmorgens oder zur Nachtzeit hin. Daneben muss auch mit Bodenfrost, vor allem in den frühen Morgenstunden, gerechnet werden. Damit ist aber auch ein besonderes Augenmerk auf die Bereifung zu richten. Profiltiefe und der rechtzeitige Wechsel auf Winterreifen sind zu beachten.
4.Laub auf der Fahrbahn.
Spezielle Tipps zum Thema "Wildwechsel":
Beachten Sie unbedingt Wildwechsel-Schilder und fahren Sie langsamer und aufmerksamer mit. Häufig ist vor besonderen Gefahrenstellen oder Gegenden mit viel Wild das Gefahrzeichen "Wildwechsel" angebracht - reduzieren Sie das Tempo!
Dazu kommt die Paarungszeit bestimmter Tierarten wie Wildschein oder Hirsch zum Jahresende hin, was dazu führt, dass andere Dinge oder Gefahren durch Kraftfahrzeuge weniger wahrgenommen werden.
Ein "Wild" kommt selten allein. Rechnen Sie stets mit mehreren Tieren.
Wild ist nicht vernünftig: Tiere laufen oft vor dem Fahrzeug her.
Bringen Sie das Tier nicht in Hektik, blenden Sie ab, fahren Sie langsam oder halten Sie an, es wird dann den Weg wieder weg von der Fahrbahn finden.
Sollten Sie nicht rechtzeitig bremsen können, müssen Sie in Sekundenbruchteilen entscheiden, wohin Sie ausweichen können oder ob es das geringere Übel ist, einen "kontrollierten" Wildunfall zu verursachen. Bedenken Sie: Fahren Sie nicht in den Gegenverkehr oder auf ein festes Hindernis wie einen Baum neben der Fahrbahn. Menschenleben könnten dadurch noch stärker in Gefahr kommen.
/si
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Offenburg
Telefon: 0781-211 211
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