Anlagebetrüger kassieren bei Senior ab
Ein Altenaer Senior wollte eigentlich nur eine kleinere Summe in Kryptowährung investieren. Am Ende stand kein Gewinn, sondern ein hoher Verlust.
Die Werbung las er in seinem Nachrichten-Feed auf seinem Handy: Angeblich brauche man nur eine sehr kleine Summe in Kryptowährung investieren, um eine viel höhere Summe zu kassieren. Er erlag der Versuchung und überwies ohne weitere Nachfragen einen dreistelligen Betrag auf ein Konto in Litauen. Darauf meldete sich ein Unbekannter bei ihm per Messenger und überredete ihn zu weiteren Investitionen in das digitale Zahlungsmittel. Zweimal überwies er Geld an die angeblich in der Schweiz ansässige Firma. Vor der Auszahlung des Gewinns müssten Steuern gezahlt werden, erklärten ihm die Betrüger. Das tat der Altenaer. Immer wieder forderte er vergeblich die Auszahlung des versprochenen Gewinns. Im Gegenzug forderten die Betrüger eine Online-Legimitation. Nur dann könne der Gewinn ausgezahlt werden. Der Altenaer lieferte den Betrügern seine Daten und schrieb - obwohl er kein Englisch kann - einen Text auf Englisch auf, den er bei der angeblichen Online-Legimitation vorzeigen musste. Zuletzt gewährte er den Tätern Zugriff auf seinen PC. Die Begründung war wieder dieselbe: Nur dann könne der Gewinn ausgezahlt werden. Als die nächste Geldforderung kam - diesmal sollte er eine "Kaution" an eine irische Firma überweisen - wurde es dem Senior zu viel. Er erstattete am Montagnachmittag Anzeige bei der Polizei.
Die warnt ausdrücklich vor den Online-Anlagebetrügern. Geschichten über leicht verdientes Geld, Bitcoins und Kryptowährung locken immer wieder Menschen auf windige Trading-Plattformen im Internet. Die Plattformen erwecken einen hoch professionellen Eindruck. Die Täter treten selbstbewusst auf und "beraten" intensiv per Telefon und Messenger. Dabei überreden sie ihre Opfer nach einer anfangs kleinen Investition zu immer weiteren Investments. Die in der Regel unerfahrenen Opfer investieren im Glauben, gut beraten worden zu sein. Aber sie sehen ihr Geld nie wieder. Das wird nicht in virtuelle Währung umgetauscht, sondern fließt direkt auf die Konten der Betrüger.
Kryptowährung, die virtuelle Währung, schien tatsächlich einige Zeit lang das Mittel schlechthin zur Geldvermehrung zu sein. Deshalb konnten Cyberkriminelle unerfahrene Opfer auch leicht verleiten.
Obwohl die Goldgräber-Stimmung in der Krypto-Szene inzwischen verebbt, fischen Betrüger weiter im Internet nach Opfern. Ungewöhnlich hohe Gewinnversprechen sollten äußerst misstrauisch machen. Die Polizei rät, sich vor Investitionen genauer über Trading-Plattformen zu informieren. Generell sollten Menschen keine sensiblen Daten preisgeben und keinem Fremden Fern-Zugriff auf ihren Computer gewähren. Wer glaubt, Opfer eines Betrügers geworden zu sein, der sollte Anzeige erstatten bei der Polizei.
(cris)
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