Betrugsopfer übergibt wertvollen Schmuck an Betrüger

(mb) Eine 79-jährige Frau ist am Donnerstagabend Opfer von Betrügern geworden, die sich als falsche Polizeibeamte ausgegeben haben. Die Täter erbeuteten Schmuck im Wert von etwa 30.000 Euro. Über 20 betroffenen Bürgerinnen und Bürger hatten sich am Donnerstag wegen ähnlicher Anrufe bei der Polizei gemeldet. Sie hatten die Betrugsmasche rechtzeitig erkannt. Aufgrund der zahlreichen betrügerischen Anrufe gab die Polizei Paderborn eine aktuelle Warnung heraus. Kurz nach 19.00 Uhr am Donnerstagabend klingelte das Telefon in der Wohnung der 79-jährigen Seniorin. Eine männliche Stimme stellte sich ihr mit Namen vor und behauptete, Polizeibeamter zu sein. Vermutlich um glaubwürdig zu klingen nannte er seine "Dienstnummer". Der Mann gab an, dass es bei der Bank eine "undichte Stelle" gäbe und das Geld und Wertsachen der Seniorin nicht mehr sicher seien. Er ließ sich die Handynummer geben und rief sodann auf ihrem Handy an. Die 79-Jährige erkannte den Betrug nicht und kam den Forderungen des Mannes nach. Sie fuhr zur Bank und ging an ihr Schließfach während der Täter weiter an ihrem Handy war. Wieder zuhause fragte der Täter nach weiterem Geld. Da die Seniorin im Haus kein weiteres Geld hatte, ging sie kurz zu ihrem Enkel, der im gleichen Haus wohnt und fragte ihn nach Geld, ohne einen Grund zu nennen. Der Enkel konnte ihr kein Geld geben. Der Betrüger forderte das Opfer auf, ihren Schmuck und ihre EC-Karte in eine Tüte zu packen und an einer Bushaltestelle in der Nähe ihres Hauses zu hinterlegen. Gegen 21.15 Uhr brachte sie die gepackte Tüte zu der Bushaltestelle. Fast zwei Stunden hatte sie mit dem Täter telefoniert. Als die Frau nach Hause kam, erwartete sie ihr Enkel. Der junge Mann war nach der Bitte seiner Großmutter misstrauisch geworden und wollte jetzt Näheres von ihr wissen. Nachdem diese erzählt hatte, was passiert war, verständigte der Enkel die Polizei. Er sperrte die EC-Karte. Die Tüte mit Schmuck lag schon nicht mehr in der Bushaltestelle. Polizisten fragen am Telefon niemals nach Geld oder Wertsachen. Das hatte die Polizei am Donnerstag nochmals deutlich gemacht und vor einer laufenden Betrugswelle "falscher Polizeibeamter" gewarnt. Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertsachen an fremde Personen, egal aus welchem Grund, lautet ein weiterer Ratschlag. Die Täter nutzen verschiedene Legenden, um ihre Opfer zu überrumpeln, sie unter Druck zu setzen und ihnen richtig Angst zu machen. So gelingt es ihnen immer wieder, durch möglichst schockierende Nachrichten auch gut über diese Themen informierte und aufgeklärte Menschen zu überzeugen, dieser Anruf sei "echt". Die Täter gehen auf die Präventionshinweise der echten Polizei ein und erklären ihren Opfern geschickt drohend, warum diese Ratschläge in genau diesem Moment des Anrufs nicht gelten. An die Angehörigen von Seniorinnen und Senioren gewandt, bittet die Polizei, die Warnungen der Polizei an die Älteren weiter zu geben: Sprechen Sie öfter über diese Themen, damit die Informationen präsent bleiben. Weitergehende Infos und Präventionshinweise hat die Paderborner Polizei im Internet eingestellt: https://paderborn.polizei.nrw/artikel/achtung-betrueger-am-telefon Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Paderborn - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 05251 306-1320 E-Mail: pressestelle.paderborn@polizei.nrw.de Außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle Polizei Paderborn Telefon: 05251 306-1222