Liebesbetrüger: Polizei nimmt „Love Scammer“ fest

Dank einer Bankangestellten konnte ein sogenanntes Love Scamming in letzter Sekunde verhindert werden. Bei dieser Betrugsmasche bauen die Täter über das Internet mit Hilfe von falschen Fotos und fantasievollen Geschichten scheinbar eine Liebesbeziehung zu ihrem Opfer auf - um es am Ende um hohe Geldsummen zu bringen. Im aktuellen Fall hatte eine 59-Jährige aus Krefeld über Instagram einen angeblichen Amerikaner namens John Terri kennengelernt und den Kontakt schließlich über Chats und WhatsApp fortgeführt. Über ein halbes Jahr hinweg hatte sich so eine scheinbare Liebesbeziehung zwischen ihnen aufgebaut. Zwischendurch hatte der angeblich als Soldat in der Ukraine kämpfende Mann die Frau mehrfach dazu gebracht, Gutscheinkarten im Wert von insgesamt mehreren tausend Euro zu kaufen und ihm die Codes zuzuschicken. Nun bekam die Krefelderin eine fünfstellige Summe für den vermeintlichen John Terri auf ihr Konto überwiesen - angeblich, weil er Probleme mit seinem eigenen Konto habe. Das Geld, von dem er behauptete, es in eine Wohnung investieren zu wollen, stammte in Wahrheit aus einem anderen Betrugsdelikt: Die Verwaltung einer Behörde hatte es aufgrund einer gefälschten Zahlungsanweisung auf das Konto der Krefelderin überwiesen. Am Dienstag (6. Dezember 2022) sollte die Frau das Geld abheben und einem Mittelsmann ihres scheinbaren Partners noch in der Bank übergeben. Als die Bankangestellte sah, dass exakt die gleiche Summe kurz zuvor auf das Konto überwiesen worden war, wurde sie misstrauisch und rief die Polizei. Die Beamten konnten zwei Männer an der Bank stellen und festnehmen. Am Mittwoch ordnete der Haftrichter für die 32 und 45 Jahre alten Nigerianer Untersuchungshaft an. Sogenannte Scam-Männer und -Frauen versuchen, sich über Nachrichten und auch Telefonate interessant zu machen. Doch der romantischen SMS am Morgen und den verliebten Telefonaten folgt irgendwann eine angebliche Notsituation wie eine Krankheit oder ein Autounfall, in der sie ihr Opfer plötzlich um Geld bitten. Die Polizei rät: - Googlen Sie den angeblichen Namen ihrer neuen Onlinebekanntschaft: Oft bestätigt sich bereits dadurch, dass etwas nicht stimmt. - Überweisen Sie auf keinen Fall Geld. Lösen Sie auch keinen Scheck ein: Später stellt sich vielleicht heraus, dass er gefälscht war. - Leiten Sie keine Briefe oder Päckchen weiter und bewahren Sie sie auch nicht auf. - Weitere Verhaltenstipps und Merkmale, an denen man Love Scammer erkennt, hat die Polizei hier für Sie zusammengestellt: https:// www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/(415) Rückfragen von Journalisten bitte an: Polizeipräsidium Krefeld Pressestelle: 02151 634 1111 oder außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle 02151 634 0 E-Mail: pressestelle.krefeld@polizei.nrw.de