Mutiger Helfer wird geschlagen

"Dann geh doch zu Netto" dachte sich ein 23-jähriger Mann, um sich dort günstig mit einigen Waren zu versorgen. Er nahm 2 Jogginghosen, eine Flasche Fruchtsaft und eine Packung Datteln aus den Regalen und deponierte diese in einen mitgeführten Rucksack. Das Geschäftsmodell des Discountermarktes in der Hagener Stadtmitte hatte der Mann allerdings nicht berücksichtigt, als er ohne zu bezahlen das Geschäft verlassen wollte. Durch den ausgelösten Alarm bemerkten 2 Kassenmitarbeiter den Diebstahl, sprachen den Mann an und wollten ihn festhalten, da er weglaufen wollte. Schon bei der Ansprache wurde der Mann aggressiv, brüllte herum und schlug mit den Armen um sich. Als eine Mitarbeiterin den Rucksack ergreifen wollte, erhielt sie einen Schlag ins Gesicht und wurde dadurch verletzt. Ein anwesender 33-jähriger Kunde erkannte die Situation und wollte der 27-jährigen Kassiererin helfend zur Seite stehen. Auch er wurde von dem sehr aggressiven Mann angegriffen. Aber nicht nur das. Mehrere andere Kunden solidarisierten sich mit dem Dieb, versuchten diesen zu befreien und schlugen auf den mutigen Kunden ein. Dabei wurde er im Gesicht verletzt und erlitt eine Platzwunde. Selbst als die Polizei vor Ort war, wehrte sich der Dieb erheblich und konnte nur mit entsprechenden Einsatztechniken fixiert werden. Auch hier gab es zahlreiche Schaulustige, die sich mit dem Dieb solidarisierten und lautstark verbal auf die Polizei mit den Worten "Polizeigewalt" und "helft dem Mann" Einfluss nehmen wollten. Durch mehrere Personen wurde der Einsatz der Polizei mit Handys gefilmt. Als weitere polizeiliche Unterstützungskräfte eintrafen, entfernten sich die meisten Schaulustigen eilig von der Örtlichkeit. Der 23-jährige Dieb randalierte im Streifenwagen weiter und versuchte mit Kopfstößen und Tritten die Polizisten zu verletzten. In seinem Rucksack wurden neben den Waren aus der Netto-Filiale weitere, in anderen Geschäften gestohlene Waren aufgefunden. Da der Dieb keinen festen Wohnsitz nachweisen konnte und sich seit Anfang Dezember vermutlich illegal in Deutschland aufhält, wurde er vorläufig festgenommen. Es wurden verschiedene Strafanzeigen gefertigt.(tr) Rückfragen bitte an: Polizei Hagen Leitstelle Telefon: 02331 986 2066 E-Mail: fld.hagen@polizei.nrw.de