230317.1 Itzehoe: Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeidirektion Itzehoe 2022
Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten in der Polizeidirektion Itzehoe ist im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt erfasste die Polizei 14.169 Straftaten, 7,2 Prozent mehr als 2021. Die Aufklärungsquote sank in 2022 auf 55,4 Prozent, während sie in 2021 bei 58,9 Prozent lag.
Erfreulicherweise lässt es sich in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen verhältnismäßig sicher leben. Denn die Häufigkeitszahl, die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner, liegt in der Gesamtbetrachtung beider Kreise mit einem Wert von 5.351 klar unter dem Durchschnittswert des Landes von 7.570. Die Wahrscheinlichkeit, in der Polizeidirektion Itzehoe Opfer einer Straftat zu werden, ist damit weitaus geringer als in anderen Regionen.
"Besorgniserregend", so der Leiter der Polizeidirektion Frank Matthiesen, "ist nach wie vor das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Leider sehen wir, dass die Verbreitung von Missbrauchsmaterial im Internet ständig zunimmt. Sexualisierte Gewalt kann Kinder für ihr gesamtes Leben traumatisieren und ihre Zukunft gänzlich zerstören. Es ist daher gut und wichtig, dass es uns von Jahr zu Jahr gelingt, dank verbesserter Auswertemöglichkeiten mehr Täter zu überführen."
Jugendkriminalität ist und bleibt ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit. Trotz insgesamt sinkender Fallzahlen war seit Jahresbeginn in der Heider Innenstadt eine auffällige Häufung von Straftaten wie Körperverletzung und Sachbeschädigung bis hin zu Raubdelikten zu verzeichnen. Für die Taten zeichneten sich überwiegend männliche Jugendliche verantwortlich, die durch ihre Anwesenheit und ihr Handeln das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich beeinträchtigten. Mit einem Einsatzkonzept und der Deklarierung des Heider Marktes zum Kontrollort gelang es, die Zahl der Straftaten zu senken und Verantwortliche zu identifizieren.
Vergleichbare Maßnahmen erfolgen aktuell in Itzehoe, wo die Zahl der Straftaten in Schulen, auf Schulwegen und im Bereich der Innenstadt signifikant zugenommen hat. Auch hier zeichnen sich Kinder, Jugendliche und Heranwachsende für die Taten verantwortlich.
Die hohe Anzahl von Taschendiebstählen in Supermärkten (2022: 215 Fälle) war Anlass, dem Kriminalitätsphänomen mit einem Bekämpfungskonzept, gepaart mit gezielter Prävention entgegenzuwirken. Zwar ist der materielle Schaden einer einzelnen Tat oftmals nicht sehr hoch, aber die Zahl der Fälle insgesamt und die Dreistigkeit der Täter, die ihre Opfer überwiegend unter den mitunter wehrlosen Senioren suchen, ist Grund genug für diese Schwerpunktsetzung.
Ebenfalls hoch war die Zahl beim Betrug mit der WhatsApp-Masche. Leider gelang es Tätern trotz intensiver Aufklärung immer wieder, insbesondere älteren Menschen nicht unerhebliche finanzielle Schäden zuzufügen. Hierauf hat die Polizeidirektion Itzehoe mit einer Präventionsaktion reagiert. Unter anderem waren Mitarbeitende in Uniform in der Öffentlichkeit unterwegs und haben Baumwolltaschen mit dem Aufdruck TOLLE TASCHE GEGEN MIESE MASCHE und mit sensibilisierenden Hinweisen verteilt.
Frank Matthiesen zeigt sich mit den Zahlen insgesamt sehr zufrieden, betont hierbei jedoch: "Unser Erfolg hängt immer von vielen unterschiedlichen Akteuren ab. Um Kriminalität wirksam bekämpfen zu können, sind wir auch künftig maßgeblich auf Hinweise und die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen." Weiterhin entscheidend ist die Fortsetzung der bereits bestehenden vertrauensvollen Zusammenarbeit mit anderen Behörden, Institutionen und den gesellschaftlichen Akteuren.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 der Polizeidirektion Itzehoe ist als Gesamtwerk ab 07.00 Uhr im Internet abrufbar:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Itzehoe/itzehoe_index.html
Merle Neufeld
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