Zweimal bestellt, zweimal betrogen: Wo Gefahren lauern beim Online-Shopping

Vorsicht vor Online-Shopping-Fallen - ein paar Beispiele aus dieser Woche: Ein Altenaer wurde beim Lautsprecher-Kauf gleich zweimal betrogen. Ein Lüdenscheider Großvater und eine Mutter aus Hemer bestellten in Fake-Shops. Eine Meinerzhagenerin fühlt sich nach dem Verkauf über einen Kleinanzeigen-Markt betrogen. Gleich zweimal ist ein Altenaer auf Online-Betrüger hereingefallen. Das erste Mal versuchte er auf einem bekannten Kleinanzeigen-Markt im Internet, einen Lautsprecher zu erwerben. Den Kaufpreis überwies er zwar über einen Bezahldienst - allerdings über die "Freunde-Funktion". Es kam kein Lautsprecher, dafür jedoch eine Warnmeldung des Kleinanzeigen-Dienstes. Der Verkäufer reagierte auf keine Anfrage mehr. Versuch Nr. 2 führte über einen anderen Online-Marktplatz. Der Altenaer überwies den geforderten Betrag. Als er die angebliche Verkäuferin kontaktierte, teilte die mit, dass ihre Daten missbräuchlich verwendet wurden. Scheinbar hat ein Betrüger in ihrem Namen Ware angeboten. Sie habe bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Das tat der Altenaer am Montag auch. Die Jagd nach Schnäppchen endet leider oft in den Fängen eines Betrügers, warnt die Polizei. Deshalb sollten Nutzer der Portale Hinweise beachten. Am besten wäre es, sich im realen Leben zu treffen, die Ware zu prüfen und dann das das Bargeld zu übergeben. Dazu besteht nicht immer die Gelegenheit. Unschlagbar günstige Dumpingpreise lassen manchen Online-Käufer blind werden. Betrüger hacken sich nicht nur in die Konten von Gelegenheits-(Ver-)Käufern, sondern auch in das von Händlern. Vor einigen Wochen traf es einen in Iserlohn ansässigen Händler. Zahlreiche erboste Online-Kunden erhoben Forderungen. Auch in diesem Fall hatten Unbekannte sein Konto bei einem großen Online-Warenhaus gehackt, das sein Portal auch als Marktplatz für andere Händler geöffnet hat. In diesem Fall hätten Käufer nicht nur wegen der extrem niedrigen Preise misstrauisch werden können. Denn eigentlich handelt der kleine Iserlohner Laden mit ganz anderen Produkten. Plötzlich bot er jedoch angeblich massenhaft hochwertige Elektronik an. Ein Blick in andere Angebote eines Händlers und ein Vergleich der Produktpalette können also hilfreich sein bei der Shop-Auswahl. Viele Online-Marktplätze bieten "sichere" Bezahlfunktionen an. Doch diese Sicherheitsfunktionen lassen sich aushebeln, wenn der Unsicherheitsfaktor Mensch ins Spiel kommt. Die Bezahlfunktion "Freunde" sollte man nur sehr überlegt nutzen. Denn so entfallen nicht nur Gebühren, sondern auch Sicherheiten. In anderen Fällen erwecken die Betrüger nur den Anschein, das Bezahlen über einen sicheren Weg abzuwickeln. Sie schicken dem Verkäufer eine Mail mit einem Link. Der führt jedoch nicht zu dem "sicheren" Bezahldienst, sondern auf eine nachgebaute Seite. Wer dort seine Kontodaten eingibt, der muss eher damit rechnen, dass ihm Geld abgebucht wird, als dass er Guthaben überwiesen bekommt. Besser ist es, dem Kleinanzeigen- oder Marktplatz-Portal den Geld-Transfer zu überlassen. Der Käufer bekommt so keine Daten. Online-Betrüger tummeln sich auch abseits der großen Portale, sie bieten auch einen vermeintlichen Direktverkauf: Fake-Shops schießen wie Pilze aus dem Boden. Diese virtuellen Fallen bieten optisch sehr viel, liefern aber überhaupt nichts. Sie sind optisch von realen Shops kaum bis gar nicht zu unterscheiden. Immer wieder missbrauchen die Betrüger den guten Namen real existierender Unternehmen, so dass auch ein Blick ins Impressum oder eine Überprüfung der angeblichen Adresse des Anbieters nicht wirklich helfen. Online-Shop-Besucher sollten misstrauisch werden, wenn ihnen unschlagbar günstige Preise geboten werden. Der Bestellvorgang läuft wie in jedem anderen Online-Shop - bis auf den letzten Schritt. Erst dann merken die Nutzer, dass eben doch nicht alle Bezahlmethoden geboten werden, sondern nur Vorkasse übrig bleibt. Die Betrüger setzen darauf, dass der Kunde nach dem mühevollen Eingeben aller Daten doch zähneknirschend die Vorab-Überweisung vornimmt. Bis er nach einigen Tagen nachhakt, wo seine Ware bleibt, ist der Fake-Shop oft längst wieder geschlossen und das Geld von einem betrügerisch eröffneten Konto abgehoben. Im Internet kursieren diverse Listen von Fake-Shops. Es kann also hilfreich sein, in Suchmaschinen nach dem Shop-Namen in Verbindung mit dem Begriff "fakeshop" zu suchen - und zwar VOR dem Einkauf. Das hätte einigen Opfern in dieser Woche Kosten gespart: Ein 63-jähriger Lüdenscheider bestellte in einem perfekt gebauten Shop einen Babyflaschenaufwärmer und überwies das Geld vorab auf ein Konto in Litauen. Eine 38-jährige Hemeranerin freute sich über den vermeintlichen Schnäppchenpreis für ein Kinder-Fahrrad. Beide googelten erst nach den Fakeshops als keine Ware eintraf. Eine weitere Falle lauert beim Versand, wie eine 42-jährige Meinerzhagenerin erfahren musste. Sie bot online einen Kinder-Schwimmoverall an und vereinbarte den kostengünstigeren Versand als Großbrief statt als versichertes Paket. Die Käuferin bezahlte über einen Bezahlservice mit Käuferschutz. Angeblich ist der Großbrief nicht angekommen, weshalb sich die Käuferin ihr Geld zurückholte. Bei einem Paket-Versand wäre der Versandweg dokumentiert worden. Die Meinerzhagenerin fühlt sich betrogen und erstattete Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs. Weitere Tipps unter https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/sicher-online-shoppen/ (cris) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Pressestelle Polizei Märkischer Kreis Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1223 E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de