Reken/Gronau – Durch Schockanruf Schmuck erbeutet / Zweiter Fall scheitert
Einem Schockanruf zum Opfer gefallen ist am Mittwoch eine Frau in Reken. Der Ablauf entspricht der Vorgehensweise, die bei dieser Masche üblich ist: Als die Geschädigte das Telefongespräch annahm, hörte sie am anderen Ende zuerst nur eine weinende Frau, die immer wieder "Mama, Mama" rief - für die Rekenerin entsprach die Stimme der ihrer Tochter. Schnell übernahm ein angeblicher Polizeibeamter das Gespräch. Der Unbekannte behauptete, dass die Angehörige der Frau einen tödlichen Unfall verursacht habe. Glaubwürdigkeit bekam das für die Rekenerin, weil der angebliche Unfallort und der Wohnort der Tochter übereinstimmten.
Die geschockte Frau ging in der Folge auf die Forderung nach einer angeblichen Kaution ein - der vermeintliche Polizist wollte dafür auch Schmuck als Gegenwert annehmen. Schließlich erschien noch am gleichen Abend ein Mann und nahm zahlreiche Schmuckstücke mit - bis dahin hielt der Anrufer das Gespräch aufrecht. Sie beschreibt den Abholer wie folgt: circa 1,64 Meter groß, leicht untersetzt, buschige dunkelbraune Augenbrauen, schwarze, etwas längere Haare, bekleidet mit einer dunklen Stoffjacke und einer blauen Jeans, grauer Mundschutz, führte eine Bauchtasche in Lederoptik mit sich. Er sprach akzentfrei Deutsch. Hinweise erbittet das Kriminalkommissariat in Borken: Tel. (02861) 9000.
In einem zweiten Fall hatten die Täter keinen Erfolg. Die angerufene Gronauerin hatte zwar zunächst auch geglaubt, sie hätte ihre Tochter am Telefon - sie erkundigte sich aber noch rechtzeitig bei der Polizei.
Die Polizei erneuert vor dem Hintergrund der erneuten Fälle ihre Warnung vor dieser Betrugsmasche. Die Täter setzen dabei auf das Überraschungsmoment: Wer am Telefon plötzlich eine vermeintlich weinende und aufgelöste Stimme hört, kann der Täuschung erliegen, dass es sich um einen Angehörigen handelt. Die Täter achten zudem genau darauf, dass es nicht zu einem wirklichen Gespräch mit dem vermeintlichen Familienmitglied kommt - ein zweiter Täter übernimmt so schnell den Anruf, dass eine Rückfrage unmöglich gemacht wird.
Grundsätzlich gilt: Wer einen solchen Anruf bekommt, sollte das Gespräch beenden. Schon gar nicht sollten Angerufene Angaben über ihre finanziellen und familiären Verhältnisse machen. Gezielt versuchen die Täter insbesondere, an ältere Menschen heranzutreten. Verwandte und Bekannte sollten diese über die Gefahren informieren, die von derartigen Betrugsmaschen ausgehen. Sie helfen dadurch mit, gerade Senioren davor zu schützen, auf solche Betrüger hereinzufallen. (to)
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