Vorsicht beim Online-Dating

Das Geschäft mit der Liebe ist immer besonders heikel. Sobald Gefühle im Spiel sind, handeln viele Menschen nicht mehr rational, sondern verlassen sich auf ihr Bauchgefühl. Es entstehen Gefühle wie Sehnsucht, Vertrauen und Intimität - und genau diese besondere Gefühlslage machen sich immer wieder Betrüger zu nutze. Beim sogenannten "Love Scamming" (auch "Romance Scamming") bauen Kriminelle eine emotionale Bindung zu ihren Opfern auf und gaukeln ihnen die "große Liebe" vor. Ein 62-Jähriger aus Attendorn erstattete gestern bei der Polizei Anzeige, weil er durch eine Love-Scammerin betrogen wurde. Vor bereits drei Jahren fand hier der erste Kontakt zwischen dem Opfer und der Betrügerin statt. Die angebliche Geliebte stammte aus dem Ausland, hatte dort ihren Wohnsitz und wollte immer wieder, ihren Geliebten besuchen. Dafür überwies dieser häufig kleinere Geldbeträge ins Ausland, kaufte Flugtickets und schickte Aufmerksamkeiten. Der Kontakt bestand täglich und eine emotionale Bindung entstand. Die "Love-Scammerin" besuchte jedoch das Opfer nie. Sie sagte kurzfristig ab. Der Geschädigte entschloss sich jetzt, den Kontakt abzubrechen und Anzeige zu erstatten. Die Polizei möchte aufklären und warnen: Gerade in Zeiten der zunehmenden Vereinsamung sowie sozialen Isolation und zugleich einer fortschreitenden Digitalisierung wird diese Masche für Betrüger immer interessanter. Es ist leichter, sich weltweit auszutauschen und Bilder sowie Videos zu fälschen und so falsche Identitäten aufzubauen. Daher sollten Personen, die online daten und zum Beispiel auf Partnerbörsen aktiv sind, stets einige Hinweise beachten: - Überall dort, wo ein Profil mit persönlichen Daten, Fotos, Geschichten hochgeladen hast, besteht die Gefahr, einem Love Scammer aufzusitzen. - Um sich besser zu schützen, sollte der Namen der Internetbekanntschaft mit dem Zusatz "Scammer" beispielsweise bei Google oder anderen Suchmaschinen eingegeben werden. Die Suchmaschine kann in vielen Fällen einen Verdacht bestätigen. Auch ein Bild kann mithilfe der umgekehrten Bildersuche zusätzliche Informationen liefern. - Bei Internetbekanntschaften aus dem Ausland, die eventuell nur gebrochenes Deutsch sprechen oder nicht glaubwürdige Geschichten erzählen, sollten Online-Datende vorsichtig sein. - Zudem sollten keine Bilder ("Sexting") von intimen Handlungen versendet werden. - Wer Zahlungsaufforderungen erhält, sollte diesen nicht folgen und den Kontakt umgehend abbrechen. - Falls es dennoch zu Überweisungen gekommen sein sollte, sollte die Polizei aufgesucht werden und Anzeige erstattet werden. - Es ist außerdem sinnvoll, dass für Online-Kontaktbörsen oder für den digitalen Schriftverkehr eine alternative E-Mail-Adresse benutzt wird. So kann verhindert werden, dass Sie im Fall eines Betrugs der Hauptmailaccount gelöscht werden muss oder Daten missbraucht werden.Alle Informationen zu dieser und weiteren Betrugsmaschen finden Interessierte hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/. Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Olpe Pressestelle Kreispolizeibehörde Olpe Telefon: 02761 9269 2200 E-Mail: pressestelle.olpe@polizei.nrw.de