Rund 80.000 Euro Schaden durch Telefonbetrug am Montag

(mh) Im Kreis Paderborn ist es im Laufe des Montags, 03. Juli, wieder zu einer Reihe von Betrugsanrufen gekommen. Drei führten zu Geldübergaben. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 80.000 Euro. Dass der Telefonbetrug, vor dem die Polizei Paderborn schon seit einiger Zeit durch die Kampagne "Geschockt am Telefon? - Auflegen!" warnt, nicht nur ältere Menschen betrifft, zeigt der Fall eines 58-Jährigen. Der Mann hatte einen Anruf von einer weinenden, angeblichen Tochter erhalten, die einen schweren Autounfall verursacht habe. Unmittelbar nach der weinenden Frauenstimme übernahmen zwei Männer das Telefonat. Sie gaben sich als Richter und Staatsanwälte aus. Die angebliche Tochter müsse in U-Haft, es sei denn der Mann zahle eine Kaution. Das Geld sollte er vor dem Amtsgericht Paderborn übergeben, dann würde die Tochter freigelassen. Der Mann folgte den Anweisungen und stellte erst nach der Geldübergabe, als seine Tochter nicht erschien, fest, dass er Opfer eines Telefonbetrugs geworden war. Mit einer ähnlichen Masche gelangten die Betrüger auch bei einer 72-jährigen Frau und bei einem 67-Jahre alten Mann aus dem Kreisgebiet an Geld. Die Betrugsgeschichten waren ähnlich aufgebaut. Wieder hatte die Tochter angeblich einen schweren Unfall. Dieses Mal sei allerdings in einem anderen Fahrzeug eine Mutter von Kindern gestorben. Um Druck aufzubauen, übernahmen nach der weinenden Frauenstimme wieder ein angeblicher Staatsanwalt und ein vermeintlicher Polizist die Gesprächsführung bis zur Geldübergabe. Eine Übergabe erfolgte an der Haustür der geschädigten Person, eine beim Finanzamt in Bielefeld. Auch die beiden letztgenannten Telefonbetrugsopfer stellten den Betrug erst nach der Geldübergabe durch einen Anruf bei ihrer richtigen Tochter fest. Alle Geschädigten teilten mit, dass die Anrufer und auch der jeweilige Abholer des Geldes akzentfreies Deutsch gesprochen und am Telefon hochprofessionell gewirkt hätten. Die Polizei Paderborn warnt weiterhin eindringlich vor dem Betrug am Telefon. Bei Schockanrufen heißt es, sofort auflegen. Ein Unfall würde niemals so durch Polizei und Staatsanwaltschaft "abgearbeitet" werden, wie es die Betrüger am Telefon erzählen. Auflegen, das vermeintlich verunfallte Familienmitglied selbst anrufen und über den Polizeiruf 110 Anzeige bei der echten Polizei stellen. Damit der Schock am Telefon gar nicht erst eintritt, verteilt die Polizei Paderborn bereits seit Monaten Plakate, Flyer und Postkarten in Unternehmen und Vereinen im gesamten Kreis Paderborn. Mitnehmen und bei Angehörigen neben das Telefon legen, damit der Schock am Telefon gar nicht erst eintritt. Dazu sollten Angehörige regelmäßig mit ihren Familienmitgliedern über das Thema sprechen und es so in den Köpfen präsent halten. Denn der Betrug am Telefon geht weiter. Das gilt auch für den so genannten WhatsApp-Betrug, bei dem ein vermeintliches Familienmitglied per Nachricht eine angeblich neue Handynummer mitteilt und "dringend" eine Geldüberweisung benötigt. Die Polizei rät auch hier, sich auf nichts einzulassen und die Nummer zu sperren. Alle Informationen zur Kampagne "Geschockt am Telefon? - Auflegen" gibt es auf der Homepage der Polizei Paderborn: https://paderborn.polizei.nrw/artikel/geschockt-am-telefon-auflegen Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Paderborn - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 05251 306-1320 E-Mail: pressestelle.paderborn@polizei.nrw.de Außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle Polizei Paderborn Telefon: 05251 306-1222