Mittelbaden – Sicher ins neue Schuljahr
Mit dem Start in das neue Schuljahr 2023/24 erhöht sich für jeden wieder merklich das Aufkommen vieler junger Verkehrsteilnehmer auf dem Weg in die Schulen. Der Start der Erstklässler steht dabei vielerorts noch bevor. Zehntausende Schülerinnen und Schüler aus den Stadt- und Landkreisen Baden-Baden, Rastatt und dem Ortenaukreis sind somit täglich auf den Straßen unterwegs.
Das Polizeipräsidium Offenburg wird daher in seinem Zuständigkeitsbereich auch dieses Jahr wieder in den ersten Schulwochen täglich im Rahmen der Aktion `Sicherer Schulweg´ mit Polizeibeamtinnen und -beamten der Polizeireviere sowie der Verkehrspolizeidienststellen zu den relevanten Zeiten verstärkte Kontrollen durchführen. Die Schulwegunfälle - also Unfälle bei denen Schüler und Schülerinnen bis 17 Jahre als aktive Verkehrsteilnehmer auf dem Weg von oder zur Schule durch einen Verkehrsunfall verletzt werden - sollen dadurch weiter verringert werden.
Im vergangenen Schuljahr erfasste das Polizeipräsidium Offenburg statistisch 40 Schulwegunfälle. Dieser Wert liegt deutlich unter der Vorjahreszahl von 50 Unfällen und zeigt damit eine weitere Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen auf.
Insgesamt 35 junge Menschen wurden bei den Unfällen leicht verletzt (Schuljahr 2022/23: 44), während es in 3 (4) Fällen sogar zu schweren Unfallfolgen kam.
Betrachtet man die Unfallursachen, fällt auf, dass der Anteil an selbstverschuldeten Unfällen bei rund 55 % (60%) liegt.
In 40 Prozent der Fälle kam es zu Unfällen zwischen Radfahrenden und Pkw-Nutzern. Der Anteil der Radfahrenden am Gesamtunfallgeschehen betrug 70 Prozent. In 22 Prozent der Fälle waren Fußgänger beteiligt.
Häufigste Ursachen von Schulwegunfällen waren Fehler beim Abbiegen und Vorfahrtsverstöße. Geschwindigkeitsverstöße spielten bei allen Unfällen eine stark untergeordnete Rolle.
Betrachtet man die verschiedenen Landkreise im regionalen Vergleich hinsichtlich der Anzahl der Schulwegunfälle, ereigneten sich im Ortenaukreis im Vergleich zum vorherigen Schuljahr ein Unfall weniger (von 31 auf 30). Im Landkreis Rastatt sank die Unfallanzahl ebenfalls auf 10 (13). Im Stadtkreis Baden-Baden waren keine Unfälle zu verzeichnen (6).
Die meisten Unfälle ereigneten sich in Offenburg mit 9 (8) Unfällen, Kehl und Rastatt mit 4 Unfällen und Oberkirch mit drei. Wie auch in den letzten Jahren lassen sich dabei keine klassischen Unfallhäufungsstellen ausmachen.
Um diese Zahl der Unfälle weiter zu senken, werden die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Offenburg im Rahmen der Aktion "Sicherer Schulweg" erneut polizeiliche Maßnahmen zur möglichen Unfallvorbeugung durchführen. Dazu gehören verstärkte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen im Umfeld von Schulen und Schulwegen sowie die Ahndung von Verstößen wie beispielsweise:
- Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht - Geschwindigkeitsüberwachungen (insbesondere an Stellen mit
erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche) - Verhalten von Kraftfahrzeugführenden gegenüber öffentlichen
Verkehrsmitteln und Schulbussen an Bushaltestellen,
Fußgängerfurten und - überwegen - Park- oder Halteverbote auf Geh- und Radwegen, Schutzstreifen
für Radfahrende, an Kreuzungen und in unübersichtlichen
Kurvenbereichen, in "zweiter Reihe", an Bushaltestellen oder an
Fußgängerüberwegen - Nutzung von Mobiltelefonen und elektronischen
Kommunikations-Informations-, oder Unterhaltungsgeräten während
der Fahrt - Technischer Zustand von Fahrrädern, insbesondere der Fahrräder
von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg von und zu Schule - Verhalten von Schülerinnen und Schülern auf ihren Schulwegen-
insbesondere zu Fuß und mit dem FahrradTipps Ihrer Polizei - Das können Eltern tun!
- Laufen Sie anfangs mit Ihrem Kind ein paar Mal den Schulweg ab -
hin und zurück. Dabei bietet es sich auch an, sich mit anderen
Eltern abzusprechen. Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht der
beste und sicherste sein. Querungshilfen wie Mittelinseln,
Zebrasteifen oder Fußgängerlichtzeichenanlagen sind nützliche
Stellen zum sicheren Überqueren der Fahrbahn. Ein kleiner Umweg
kann hier das Risiko minimieren. Sichere Schulwege findet man in
den Schulwegplänen der jeweiligen Schule. Der Schulwegplan ist
eine kartografische Darstellung des Umfeldes einer Schule, die
sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung
sowie günstige Wege von Wohnort der Kinder zur Schule aufzeigt. - Achten Sie gerade in der kommenden Jahreszeit auf helle
Kleidung. Reflektierende Sicherheitswesten erhöhen die
Erkennbarkeit und damit die Verkehrssicherheit. Immer nach dem
Motto: "Sehen und gesehen werden." - Wenn Sie Ihr Kind oder Kinder aus der Nachbarschaft zur Schule
fahren, sichern sie die Kinder mit den vorgeschriebenen
Kindersitzen. - Fahren sie in der Nähe von Kindergärten- und Schulwegen langsam
und rechnen Sie mit spontanen Handlungen von Kindern am
Fahrbahnrand zum Beispiel plötzliches Losrennen auf die
Fahrbahn. Seien Sie bremsbereit. - Bedenken Sie: Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr, wie
zum Beispiel Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen. - Lassen Sie die Kinder auf der Fahrbahn abgewandten Seite ein-
und aussteigen. Halten sie mit ihrem Fahrzeug nicht auf dem
Gehweg. - Auch für "Eltern-Taxis" gilt: Im absoluten Halteverbot darf man
nicht anhalten. Auch nicht nur für kurze Zeit. Diese Bereiche
sind vor Kindergärten und Schulen eingerichtet, um Autofahrern
und Kindern die Sicht nicht zu versperren und ein sicheres
Queren der Fahrbahn zu ermöglichen./rs
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Offenburg
Telefon: 0781/21-1211
E-Mail: offenburg.pp@polizei.bwl.de