Versuchtes Tötungsdelikt, Widerstand/Tätlicher Angriff gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung
Am gestrigen Abend, den 22. September 2023, wurde die Polizei Wilhelmshaven zu einem Vorfall in der Adolfstraße gerufen. Gegen 22:29 Uhr gingen Hilfeschreie und der Verdacht auf häusliche Gewalt von dieser Adresse aus ein.
Die ersteintreffende Funkstreifenbesatzung stieß auf einen hochaggressiven deutschen Staatsbürger, 25 Jahre alt, der sich vor der Wohnungstür aufbaute und vehement behauptete, dass nichts Ungewöhnliches geschehen sei. Zu diesem Zeitpunkt verließ seine Lebensgefährtin überstürzt die Wohnung.
Die Polizeibeamten erteilten dem Beschuldigten eine Wegweisung aus der Wohnung, woraufhin er mit einer Sporttasche das Gebäude verließ. Im Treppenhaus versuchte er jedoch erneut, seine Lebensgefährtin anzugreifen, was durch das schnelle Eingreifen der Polizeibeamten verhindert werden konnte.
Da der Beschuldigte weiterhin als Gefahr für die Sicherheit eingeschätzt wurde, sollte er in Gewahrsam genommen werden. Doch als die Beamten ihn ergreifen wollten, riss er sich los, griff einen 31-jährigen Polizeibeamten mit beiden Händen an und zerriss dessen Uniformhemd. Dank des energischen Eingreifens der Beamten konnte der Angriff abgewehrt werden, und der Beschuldigte wurde schließlich in Gewahrsam genommen.
Während dieser Ereignisse ging zeitgleich ein weiterer Notruf ein, der von einer stark blutenden Person mit Stichverletzung berichtete. In der Ruseler Straße wurden zwei Opfer angetroffen, eine 30-jährige Frau und ein 34-jähriger Mann. Sie hatten die Hilfeschreie aus der Wohnung in der Adolfstraße gehört und waren dorthin gegangen, um zu helfen. Zunächst hatte der Beschuldigte behauptet, sich ruhig zu verhalten, doch als die Opfer das Treppenhaus verlassen wollten, hörten sie erneut Hilfeschreie und kehrten zur Wohnung zurück.
Als der Beschuldigte ihnen den Zugang verweigerte, trat der männliche Helfer die Tür ein. Infolgedessen griff der Beschuldigte die beiden Opfer mit einem Messer oder Beil an. Der männliche Helfer erlitt leichte Verletzungen und konnte aus dem Haus flüchten. Die weibliche Person versuchte ebenfalls zu fliehen, wurde jedoch durch einen heftigen Tritt in die Kniekehlen am Verlassen gehindert, wodurch sie zu Boden fiel. Der Beschuldigte versuchte von hinten auf das Opfer zustechen, wobei das Opfer sich schützend die Hände über den Kopf legte. Trotzdem erlitt sie eine schwere Verletzung am Hinterkopf, konnte aber schließlich aus dem Treppenhaus entkommen. Die Verletzte wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo sie schwerverletzt behandelt wurde.
Während der Tatortaufnahme in der Wohnung des Beschuldigten fanden die Ermittler Betäubungsmittel und Verpackungsmaterial, was auf einen mutmaßlichen Handel mit Betäubungsmitteln hinweist. Der Beschuldigte, der sich mittlerweile im Polizeigewahrsam befand, wurde vorläufig festgenommen.
Ein Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen versuchten Totschlags ist durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg gestellt worden.
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