Zwei Radfahrer bei Verkehrsunfällen in Schwerin verletzt – Hinweise der Polizei zu „dooring“-Unfällen („Holländergriff“)
In Schwerin kamen gestern zwei Radfahrer bei Verkehrsunfällen körperlich zu Schaden:
Der erste Unfall ereignete sich gegen 10.30 Uhr im Stadtteil Ostorf. Hier stürzte in der Johannes-Stelling-Straße eine 73-jährige Schwerinerin mit ihrem Rad und verletzt sich leicht. Sie wurde vorsorglich per Rettungswagen ins Klinikum gebracht. Ersten Erkenntnissen nach könnte sie mit dem Fahrrad am Bordstein hängengeblieben sein.
Der zweite Unfall ereignete sich am Nachmittag in der Weststadt: Gegen 17.15 Uhr fuhr in der Erich-Weinert-Straße ein 61-jähriger Schweriner an einem stehenden Pkw vorbei. Als dessen 42-jährige Fahrerin die Wagentür öffnete, kam es zum Aufprall des Radfahrers.
Der Mann zog sich schwere Verletzungen zu und musste ebenfalls ins Klinikum gebracht werden.
Der Gesamtschaden wird von der Polizei auf etwa 3.000 Euro beziffert; die Wagentür ließ sich in Folge des Zusammenstoßes nicht mehr schließen.
Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang erfolgt durch das Kriminalkommissariat Schwerin.
Es handelt sich bei allen Beteiligten um deutsche Staatsangehörige.
Die Polizei spricht bei Verkehrsunfällen wie bei dem letztgenannten um sogenannte "dooring"-Unfälle:
Der Begriff "dooring" leitet sich vom englischen Begriff "door" (zu dt. "Tür") ab und bezieht sich auf die Türen parkender Fahrzeuge. Er beschreibt einen Unfall im Straßenverkehr, bei dem ein Zweiradfahrer mit einer geöffneten Fahrzeugtür zusammenprallt. Das kommt insbesondere im innerstädtischen Verkehrsbereich vor, wenn Fahrzeugführer am Straßenrand parken und dann unachtsam die Türen öffnen, ohne auf den rückwärtigen Verkehr zu achten. Die gleiche Gefahr besteht bei anderen Insassen, die unachtsam Fahrzeugtüren öffnen.
Zur Verhinderung dieser Gefahrenquelle weist die Polizei auf den sogenannten "Holländergriff" hin:
Mit dieser Methode könnten viele "dooring"-Unfälle vermieden werden. Der "Holländergriff" wird beim Öffnen der Fahrertür angewandt. Demnach öffnet man die Fahrertür nicht wie gewöhnlich mit der linken Hand, sondern mit der rechten Hand. Der Autofahrer dreht hierdurch automatisch seinen Oberkörper und wirft somit fast automatisch einen Blick über die linke Schulter nach hinten.
Das Gleiche ist auch für alle anderen Fahrzeugtüren analog anwendbar. Der Griff wird "Holländergriff" genannt, weil er in den fahrradbegeisterten Niederlanden bereits seit längerer Zeit in der Fahrschule gelehrt wird. Aber auch in deutschen Fahrschulen wird diese gute und einfache Methode zur Unfallvermeidung bereits gelehrt.
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