(Konstanz) Schockanruf – Aufmerksamer Nachbar verhindert Geldübergabe (19.10.2023)
Ein aufmerksamer Nachbar hat am vergangenen Donnerstag gerade noch verhindert, dass eine Frau nach einem Schockanruf mehrere tausend Euro Bargeld übergeben hat. Eine lebensältere Frau erhielt zunächst einen Anruf eines unbekannten Mannes, der sich als Staatsanwalt ausgab. Er machte der Seniorin weiß, dass ihr Sohn einen tödlichen Unfall verursacht habe. Nur durch die Zahlung einer Kaution könne eine Untersuchungshaft abgewendet werden. Daraufhin suchte die Frau sämtliches Bargeld und Wertsachen zusammen um ihren Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren. Auf dem Weg zur Haustür traf sie zufällig auf einen Nachbarn, der den Betrug sofort durchschaute und die Seniorin im letzten Moment davon abhielt, das Geld zu übergeben.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, denen am Donnerstagnachmittag in der Straße "Zur Friedrichshöhe" verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, sich unter der Tel. 07531 995-0, zu melden.
Die Polizei warnt nochmals eindringlich vor angeblichen "Polizisten", die ihre Opfer über das Telefon ausfragen oder sogar zur Herausgabe von Geld und Wertsachen verleiten. Die "echte Polizei" verlangt niemals eine Kaution, oder nimmt Geld oder sonstige Wertsachen in Empfang.
Bei den sogenannten "Schockanrufen" rät die Polizei dringend, aufzulegen und über die bekannte Nummer mit Sohn, Tochter, Enkel oder Nichte direkt Kontakt aufzunehmen. Sollten diese nicht sofort erreicht werden, sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen und sich gegebenenfalls zunächst bei Bekannten oder bei der Polizei Rat holen.
Notieren Sie sich die Telefonnummer ihres örtlichen Polizeireviers oder Polizeipostens in der Nähe des Telefons (möglichst jetzt gleich!) - sollten Sie dann einen Anruf eines Polizisten bekommen, legen Sie auf und rufen zunächst unter der notierten Nummer bei ihrem Polizeirevier oder -posten an.
Sollten Sie die Betrüger zur Abholung von Bargeld und Wertgegenständen bei einer Bank überzeugt haben, so nehmen Sie die Hinweise der Bankmitarbeiter, dass es sich um einen Betrug handeln könnte, ernst und hinterfragen die Situation - auch wenn Sie in Sorge um ihre Liebsten sind!
Am ehesten vermeiden lässt sich der Anruf eines Telefonbetrügers aber durch das Löschen des Telefonbucheintrags, da die Betrüger dort in der Regel "Ausschau"
nach Vornamen halten, die vermeintlich lebensälteren Menschen zugeordnet werden.
Wer das nicht gänzlich möchte, kann es den ungebetenen Anrufern zumindest schwerer machen ihre vermeintlichen Opfer auszuwählen in dem man den Telefonbucheintrag ändert: Wenn Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen lassen (statt Elfriede Müller nur E. Müller) oder ihn ganz weglassen, fällt es den Betrügern schwer, Sie ausfindig zu machen. Unter folgendem Link können Sie das dazu benötigte Formular herunterladen: https://www.polizei-beratung.de/filea
dmin/Dokumente/Telefonbucheintrag-aendern-loeschen.pdf.
Ein Info-Blatt zu Umgang und Verhalten bei Anrufen von "falschen Polizeibeamten"
und Schockanrufen finden Sie im Internet unter https://www.polizei-beratung.de/f ileadmin/Medien/285-IB-Vorsicht-Falscher-Polizist-am-Telefon.pdf.
Sollten Sie selbst nicht die Möglichkeit haben die Unterlagen herunterzuladen oder auszudrucken, so bitten Sie Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn um Hilfe - oder wenden sich an Ihr örtliches Polizeirevier!
Sensibilisieren Sie insbesondere lebensältere Menschen in Ihrem Umfeld bzgl. dieser Betrugsmasche!
Rückfragen bitte an:
Katrin Rosenthal
Polizeipräsidium Konstanz
Pressestelle
Telefon: 07531 995-1014
E-Mail: konstanz.pressestelle@polizei.bwl.de