Einsatz der Bundespolizei aufgrund von Demonstrationen, sowie zur Begegnung in der 2. Bundesliga Hamburger SV – 1. FC Magdeburg-
Die mit Kräften der Bundesbereitschaftspolizei, sowie der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit verstärkte Bundespolizeiinspektion Hamburg war am 04.11.2023 im Rahmen einer besonderen Aufbauorganisation (BAO) mit über 240 Einsatzkräften der Bundespolizei zur Fußballspielbegegnung HSV - 1. FC Magdeburg, sowie angekündigter Demonstrationen aufgrund der Entwicklungen im Nahen Osten im bahnpolizeilichen Bereich im Einsatz.
"Die Bundespolizei hatte sich personell auch auf die Demonstrationslagen eingestellt, da Auswirkungen auf den Bahnbereich, insbesondere am Hamburger Hauptbahnhof nicht ausgeschlossen werden konnten."
In diesem Zusammenhang ist es zu keinen besonderen Vorkommnissen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei gekommen.
"Im Rahmen des Einsatzes wurden intensive Kontrollmaßnahmen durch Einsatzkräfte der Bundespolizei am Hauptbahnhof, auch im Zusammenhang mit der Waffenverbotszone, durchgeführt."
Dabei wurden folgende Eingriffsmaßnahmen getätigt:
-104x Personalien-Überprüfungen (IDF)-
-123x Durchsuchungen-
-12x Gefährderansprachen-
-3x Platzverweis-
"Es wurden drei Messer (Spring-und Einhandmesser), ein Teleskopschlagstock, eine geringe Menge Betäubungsmittel, sowie Vermummungsutensilien (Sturmhaube) aufgefunden und sichergestellt."
-Einsatz zur Fußballbegegnung Hamburger SV - 1. FC Magdeburg-"Die besondere Herausforderung bestand für die Einsatzkräfte der Bundespolizei darin, ein Aufeinandertreffen oder eine Vermischung der Fangruppierungen im bahnpolizeilichen Bereich zu verhindern."
Im Volksparkstadion waren nach hiesigem Sachstand über 56.000 Zuschauer, davon ca. 6000 Fans des 1. FC Magdeburg.
In der Anreisephase nutzten über 12.000 HSV-Fans den ÖPNV über den Hamburger Hauptbahnhof, sowie den Bahnhöfen Altona und Harburg, um überwiegend über den S-Bahnhof Stellingen das Stadion zu erreichen.
Unter entsprechender bundespolizeilicher Lenkung wurden die Fangruppierungen voneinander getrennt.
In der Anreisephase teilte die Kooperative Leitstelle der Polizei Lüneburg um 14:30 Uhr der Bundespolizei mit, dass eine größere Fangruppierung aus Magdeburg sich zum Bahnhof Meckelfeld begeben würde.
"Daraufhin verlegten starke Kräfte der Bundespolizei mit Sonder- und Wegerechten über den Bahnhof Harburg nach Meckelfeld. Dort wurde auch ein Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt."
An einem See im Landkreis Harburg wurden ca. 290 Magdeburger Fans (auch Problemszene) mit ca. 50 Fahrzeugen festgestellt. Strafbare Handlungen waren aber nicht erkennbar und Reiseabsichten mit der Bahn bestanden offensichtlich auch nicht.
In Absprache mit der Polizei Niedersachsen und der Polizei Hamburg wurde daraufhin die Weiterreise nach Hamburg mit PKW erlaubt. Gegen 17:45 Uhr waren die Maßnahmen in Meckelfeld abgeschlossen und die Fans fuhren mit ihren Fahrzeugen zum Stadion.
Um 17:00 Uhr ging die Meldung bei der Bundespolizei ein, dass Magdeburger Fans in einem Metronom - Zug am Bahnhof Uelzen verbale Auseinandersetzungen mit HSV Fans hatten.
"Nach Einfahrt des Zuges im Hamburger Hauptbahnhof (gegen 18.00 Uhr) konnten 26 Magdeburger Fans festgestellt werden. Bundespolizisten führten entsprechende Kontrollen und Durchsuchungen durch. Gegen 12 Personen wurden Gefährderansprachen durchgeführt."
Nach Abschluss der bundespolizeilichen Maßnahmen wurden die Personen vor Ort wieder entlassen.
Um 19:00 Uhr urinierte ein HSV-Fan (m.49) im S-Bahnhaltepunkt Stellingen von der Bahnsteigkante ins Gleisbett. Ein Triebfahrzeugführer einer einfahrenden S-Bahn erkannte die Gefahrensituation und leitete umgehend eine Schnellbremsung ein. Der Beschuldigte wurde von Bundespolizisten am Bahnsteig angetroffen und auf die Gefahren im Bahnbereich hingewiesen.
"Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren (Verdacht auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr) und ein entsprechendes OWI - Verfahren eingeleitet."
Nach Spielende verlief die Rückreise im bahnpolizeilichen Bereich unter bundespolizeilichen Lenkungsmaßnahmen ruhig und störungsfrei. Die Zugänge zum S-Bahnhof Stellingen mussten aber zeitweise kurzfristig wegen Überfüllung gesperrt werden.
"Das taktische Sicherheitskonzept der Bundespolizei im bahnpolizeilichen Bereich ging vollends auf." Sehr erfreulich war das überwiegend friedliche Verhalten der Fußballfans."
Die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften der Hamburger Polizei, der Polizei Niedersachsen und der DB AG verlief auch in diesem Einsatz sehr gut.
RC
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Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens (RC)
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Bundespolizeiinspektion Hamburg