Pressemitteilung der Polizeiinspektion Goslar vom 09.11.2023

Ein weiterer Medieninhalt In der Goslarer Altstadt erinnern seit diesem Sommer 13 "Stolpersteine" an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Angeregt von der "Initiative Stolpersteine" des Vereins "Spurensuche Harzregion", hat die Polizeiinspektion Goslar bei der Verlegung am 28. Juni 2023 die symbolische Patenschaft eines solchen Steins übernommen. Gewidmet ist dieser Stolperstein dem jüdischen Kaufmann Selmar Hochberg, der in der Petersilienstraße wohnte und in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 von der SA in seiner Wohnung überfallen wurde. Zwei Tage später war Selmar Hochberg seinen bei diesem Überfall erlittenen Verletzungen erlegen. Die Polizei, als Teil des damaligen Unrechtsstaates, ermittelte auftragsgemäß schlecht bis gar nicht. Täterermittlung: Fehlanzeige. Eine gerichtliche Aufarbeitung fand erst ab 1950 statt. Die Betreuung und Pflege dieses Stolpersteins ist ein Zeichen gegen das Vergessen antisemitischer und antidemokratischer Entwicklungen, aber auch Zeichen des Hinschauens und des Willens, solche Verhaltensweisen weder zu dulden, noch hinzunehmen. Am 85. Jahrestag der nationalsozialistischen Verbrechen erneuerten Tamara Tita, Ilka Simson und Steffen Jach, als "Demokratiepaten" der Polizei Goslar, mit dem Putzen des Stolpersteins und der Niederlegung eines Blumenstraußes nun dieses Zeichen der immerwährenden Verpflichtung. "Mit Blick auf den Krieg in Nahost und den damit verbundenen demokratiefeindlichen Entwicklungen sowie neu entfachtem Antisemitismus, gerade auch in Deutschland, erscheint dieses Signal wichtiger denn je!", verdeutlichten die drei Polizisten. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Goslar Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 05321/339125 E-Mail: pressestelle@pi-gs.polizei.niedersachsen.de