Ebling/Hirsch/Germano: Nicht nachlassen im Kampf gegen Automatensprenger

Innenminister Michael Ebling, der Präsident des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Hirsch und LKA-Präsident Mario Germano haben das gemeinsame Ziel bekräftigt, die Tatgelegenheiten für Geldautomatensprengungen einzudämmen. In 2023 sind in Rheinland-Pfalz bisher 42 Taten von Sprengungen und Sprengversuchen registriert worden. "Jeder einzelne Fall gefährdet Leben und Gesundheit von Unbeteiligten und Einsatzkräften und verursacht teils immense Sachschäden. Einsatz und Fahndung haben wir auf Seiten der Polizei deshalb noch einmal deutlich intensiviert und seit Mitte Februar rund 400 Maßnahmen alleine im Kontext von Geldautomatensprengungen durchgeführt. Diese Einsatzplanung zeigt bereits Erfolge. So konnten im März nach einer Sprengung in Ludwigshafen zwei Tatverdächtige festgenommen werden", betonte Innenminister Michael Ebling bei einem gemeinsamen Termin bei der Rheinhessen Sparkasse in Worms. Von 2017 bis Mitte Oktober 2023 sind insgesamt 90 Tatverdächtige ermittelt worden. Seit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Kooperationsvereinbarung der rheinland-pfälzischen Bankenverbände mit den Sicherheitsbehörden des Landes konnten die Bank- und Kreditinstitute gemeinsam mit den regionalen Polizeipräsidien Standort- und Sicherungsdaten von 2.274 Geldautomaten erheben, die durch das Landeskriminalamt zusammengeführt werden. Zu allen bis Mitte Juni gemeldeten Automaten hat das LKA den Banken bereits eine Risikoeinschätzung zurückgemeldet. Der Informationsfluss besteht fortlaufend. Auch die Hersteller von Geldautomaten sind gefragt, diese gegen derartige Angriffe zu rüsten. Dazu gehört beispielsweise der Einbau von Einfärbesystemen, die eine mögliche Beute unbrauchbar machen. Der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz hat bereits Präventionsmaßnahmen ergriffen. "Der in der Kooperationsvereinbarung von Februar 2023 vereinbarte Maßnahmen-Mix aus Nachtschließungen, Reduktion des Bargeldbestands und Einbau intelligenter Bargeld-Neutralisierungssysteme wie zum Beispiel Einfärbesysteme zeigen Wirkung", sagte der Präsident des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Hirsch. "Die vereitelten Angriffe auf Geldautomaten lassen sich auch auf die Nachrüstung der Automaten und der SB-Foyers zurückführen. Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz haben bisher bereits 12,5 Mio. Euro in die Sicherung ihrer Geldautomaten investiert. Diverse weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Standort- und Automatensicherheit sind geplant und bis Ende 2023 werden insgesamt 2.700 Maßnahmen umgesetzt sein. Unser Ziel ist es, den Tatanreiz von vornherein zu nehmen. Die Sparkassen stehen zu ihrem Versorgungsauftrag und investieren erheblich in die Sicherheit ihrer Geldautomaten, um die Bargeldversorgung der Bevölkerung weiterhin zuverlässig und flächendeckend zu gewährleisten", so Hirsch. "Die Risikoeinschätzung durch das Landeskriminalamt ist für uns Grundlage für Neuanschaffungen und Nachrüstungen. Das ist immer ein permanenter Prozess, hier neueste Erkenntnisse in Maßnahmen umzusetzen. Die Wirksamkeit zeigte sich bei vereitelten Angriffen. Wir werden weiterhin alles tun und dazu auch jeweils neueste Sicherheitstechnik einsetzen, um potenzielle Täter abzuschrecken", sagte Dr. Marcus Walden, Vorstandsvorsitzender der Rheinhessen Sparkasse. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren (2022: 56 Fälle / 2021: 23 Fälle / 2020: 35 Fälle) immer noch zu hoch seien, aber die Dynamik eingebremst wurde. Denn nach Auffassung der Fachleute könnte die Zahl der Taten ohne Intensivierung der Maßnahmen aber noch wesentlich höher liegen. Gleichwohl müssten die Anstrengungen daher entsprechend fortgesetzt werden. "Für mich hat die Bekämpfung der Geldautomatensprengungen höchste Priorität, da im schlimmsten Fall der eingesetzte Sprengstoff eine tödliche Waffe für Unbeteiligte darstellt. Die Polizei schöpft daher alle präventiven wie repressiven Maßnahmen aus und forciert die länderübergreifende Zusammenarbeit, um diesem Phänomen nachhaltig entgegenzutreten", so Mario Germano, Präsident des Landeskriminalamtes Rückfragen bitte an: Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz Pressestelle Telefon: 06131-65-60010/60012 Fax: 06131-65-2125 E-Mail: LKA.presse@polizei.rlp.de