Seniorin Opfer von Microsoft-Betrügern – Achtung: gefaktes Popup-Fenster
(mb) Eine 80-jährige Frau aus dem Kreis Paderborn ist am Donnerstag beim Surfen im Internet Opfer von Betrügern geworden. Über 20.000 Euro erbeuteten die Kriminellen, die sich als Mitarbeiter von Microsoft ausgaben.
Die Seniorin saß nachmittags an ihrem PC und nutzte das Internet, als sich plötzlich eine Warnmeldung in einem sogenannten "Popup-Fenster" auf dem Bildschirm öffnete. Die angeblich vom "Microsoft" stammenden Meldung blockierte die weitere Nutzung des PC's. Um das Problem zu beheben, sollte der PC-Nutzer eine dort angegebene Telefonnummer anrufen. Arglos wählte die Seniorin die Nummer und wurde mit einem Mann verbunden, der mit ausländischem Akzent sprach und sich als Mitarbeiter des Firma Microsoft vorstellte. Geschickt leitete er die 80-Jährige an, um selbst Zugang zu ihrem PC und die Daten zu ihrem Online-Banking zu erlangen. Der Täter behauptete, es müsse schnell gehandelt werden und das Geld müsse vor fremden Zugriff geschützt werden. In mehreren Buchungen transferierte der Täter insgesamt über 20.000 Euro auf russische Konten.
Das Telefonat mit dem Betrüger dauerte mehrere Stunden. Da es so lange dauerte, schöpfte die Frau Verdacht und legte schließlich auf. Dann meldete sie sich bei der Polizei. Die Konten der Geschädigten wurden sofort gesperrt und das Programm, mit dem der Täter sich Zugang zum PC zur "Fernwartung" verschafft hatte, wurde gelöscht.
Diese Masche funktioniert ähnlich der direkten Anrufe von Microsoft-Mitarbeitern. Vorteil für die Täter: das Opfer sitzt bereits am PC und ist im Internet. Die plötzlich auftauchenden Warnmeldungen verängstigen die PC-Nutzer. Die Angst, dass fremde an die persönlichen Daten gelangen und Zugriff auf Bankkonten bekommen, verstärken die Täter beim Anruf der Betroffenen geschickt, sodass es ihnen gelingt, selbst volle Kontrolle über den PC zu bekommen.
Die Polizei rät:
Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu Ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
Geben Sie auf keinen Fall Informationen oder Zugangsdaten zu ihren Bankkonten, Online-Banking, Kreditkarten oder Kundenkonten (z.B. PayPal, Amazon) heraus.
Gewähren Sie unbekannten Anrufern niemals Zugriff auf Ihren Rechner, beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Fehler- und Warnmeldungen von Microsoft enthalten niemals Telefonnummern.
Weitere Infos: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/falsche-microsoft-mitarbeiter/
Microsoft warnt selbst vor diesen Betrugsmaschen:
https://support.microsoft.com/de-de/windows/sch%C3%BCtzen-sie-sich-vor-betrugsversuchen-im-zusammenhang-mit-dem-technischen-support-2ebf91bd-f94c-2a8a-e541-f5c800d18435
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