Lorch / Weinstadt: Telefonbetrüger machen wieder fette Beute

Wie bereits am Vortag berichtet, gingen am gestrigen Mittwoch im Gebiet des Polizeipräsidiums Aalen eine Vielzahl an Anrufen von Telefonbetrügern bei überwiegend lebensälteren Bürgern ein. Eine 82 Jahre alte Frau aus Lorch wurde gegen 15 Uhr von den Betrügern angerufen. Hierbei gaben diese an, die Tochter der Frau hätte einen tödlichen Unfall verursacht, zur Abwendung der U-Haft müsse die Frau nun eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro bezahlen. Zwischendurch sprach die Geschädigte auch mit ihrer vermeintlichen Tochter, die den Sachverhalt bestätigte. Im Anschluss begab sich die Seniorin zu einer Bankfiliale in Schwäbisch Gmünd und hob, trotz entsprechender Warnung des Bankmitarbeiters, die geforderten 50.000 Euro ab. Nach mehreren weiteren Gesprächen mit den Betrügern begab sich die Frau auf den Kundeparkplatz eines Baumarktes in der Kalkofenstraße in Weinstadt, wo sie das Geld zwischen 17 Uhr und 18 Uhr an einen der Betrüger übergab. Zum Abholer konnte die Frau lediglich sagen, dass er mit einer schwarzen Hose und einem dunkelgrauen Wollmantel bekleidet war und einen Rucksack mitführte. Seine dunklen, mittellangen Haare waren nach hinten gegelt. Zeugen, die am Mittwochnachmittag entsprechende Beobachtungen gemacht haben, werden dringend gebeten, sich unter der Telefonnummer 07361 5800 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Anbei die Meldung vom gestrigen Mittwoch samt entsprechender Warnhinweise der Polizei: Polizeipräsidium Aalen: Warnung vor Telefonbetrügern Bei den Polizeidienststellen in den drei Landkreisen des Polizeipräsidiums Aalen (Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis & Landkreis Schwäbisch Hall) ist heute eine Vielzahl an Anzeigen wegen Betrugsversuchen eingegangen. Mit sogenannten Schockanrufen versuchen die Betrüger, an das Vermögen ihrer potentiellen Opfer zu gelangen. Den meist oft lebensälteren Menschen wird hierbei eine Notlage vorgetäuscht. So wird z.B. behauptet, dass ein Familienmitglied einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe, weshalb eine Inhaftierung drohe. Nur mit der Zahlung einer Kaution könne diese abwendet werden. Die Täuschungen der Betrüger kennen oft keine Grenzen und variieren nach Belieben. Was bleibt, sind die Forderungen hoher Geldbeträge. Am heutigen Mittwoch sind im Bereich des Polizeipräsidium Aalen bislang noch keine Vorfälle bekannt geworden, bei denen Opfer auf die Betrugsmaschen hereingefallen sind. Die Polizei rät: - Klären Sie Ihre lebensälteren Verwandten, Freunde und Bekannten über die Betrugsmaschen auf. Insbesondere folgende Verhaltenshinweise sind dringend zu beachten: - Geben Sie den Tätern keinen Hinweis durch Ihren auffälligen Telefonbucheintrag: o Haben Sie eine alte kurze Telefonnummer? Lassen Sie sie in eine aktuell vergebene längere Rufnummer abändern. o Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen. So stechen Sie den Tätern nicht mehr ins Auge. Wenden Sie sich hierzu an ihren Telekommunikationsanbieter. - Geben Sie niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person oder die angegebene Polizeidienststelle unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an. Verwenden Sie hierzu niemals die Rückruftaste, sondern geben Sie die Nummer in Ihrem Telefon ein oder benutzen die bei Ihnen gespeicherte Nummer. - Wenn der Anrufer Geld oder andere Wertgegenstände von Ihnen fordert, besprechen Sie dies mit Familienangehörigen und anderen Ihnen nahestehenden Personen. - Die Polizei fordert niemals von Ihnen Geld oder Wertgegenstände. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an Ihnen unbekannte Personen. - Lassen Sie niemals unbekannte Personen in Ihre Wohnung. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. Beenden Sie davor die Verbindung durch Auflegen des Hörers. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände, nicht zu Hause auf, sondern bei der Bank. - Weitere Hinweise finden Sie unter www.polizei-beratung.deRückfragen bitte an: Polizeipräsidium Aalen Pressestelle Böhmerwaldstraße 20 73431 Aalen Telefon: 07361/580-106 E-Mail: Aalen.pp.sts.oe@polizei.bwl.de