(BC)(GP)(HDH)(UL) Region – Witterung und nicht angepasste Geschwindigkeit sorgen für zahlreiche Unfälle / Am Freitag ereigneten sich auf winterlichen Straßen bis zur Mittagszeit 66 Unfälle.
Zwischen 4 Uhr und 12.00 Uhr verzeichnete das Polizeipräsidium Ulm 66 Unfälle die größtenteils auf die winterlichen Straßenverhältnisse zurückzuführen waren. Die Unfälle verteilten sich auf den gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm:
17 Unfälle im Landkreis Heidenheim, 16 Unfälle im Alb-Donau-Kreis, 15 Unfälle im Landkreis Biberach, 13 Unfälle im Landkreis Göppingen und 5 Unfälle im Stadtkreis Ulm. Größtenteils blieb es bei Blechschäden oder die Beteiligten kamen mit leichten Verletzungen davon.
(BC) Maselheim/B30: Der 44-Jährige fuhr am Freitag mit seinem Audi auf der B30 in Richtung Ulm. Zwischen den Anschlussstellen Biberach-Nord und Laupheim-Süd fuhr auf schneeglatter Fahrbahn zu schnell. Er verlor die Kontrolle über sein Auto und prallte in die Leitplanke. Dort wurde der Audi abgewiesen und stieß mit einem Laster zusammen, der in die gleiche Richtung fuhr. Verletzt wurde niemand. Der Audi war Schrott und musste abgeschleppt werden.
(UL) Laichingen: Der Unfall ereignete sich bereits am Donnerstag kurz nach 18 Uhr. Die 74-jährige VW Polo Fahrerin fuhr von Berghülen in Richtung Machtolsheim. Vor ihr fuhr ein 74-Jähriger mit seinem Opel. Er bog nach links in Richtung Campingplatz ab. Die VW Fahrerin verlor auf winterlicher Fahrbahn mit ihrer Sommerbereifung die Kontrolle über ihr Auto. Der Polo drehte sich und kollidierte mit dem Opel. Beide Unfallbeteiligten blieben unverletzt. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 12.000 Euro.
(HDH) Giengen a.d.Brenz: Der 34-Jährige kam auf der schneebedeckten Straße von Oggenhausen in Richtung Giengen nach rechts von der Straße ab. Der Unfall ereignete sich kurz vor 5.30 Uhr Höhe Oggenhauser Keller. Glücklicherweise wurde nur ein Leitpfosten beschädigt. Mit seinem Chevrolet konnte er selbstständig aus dem Graben herausfahren. Sein Auto blieb fahrbereit und es entstand nur geringer Sachschaden.
(GP) Bad Ditzenbach: Zu schnell fuhr der 25-jährige Audi-Fahrer gegen 7.30 Uhr in der Kirchstraße. Bei Schneeglätte geriet der Audi ins Rutschen und stieß gegen einen geparkten BMW. Den schob es wiederrum auf einen geparkten Seat. Der Unfallverursacher blieb unverletzt. Alle Fahrzeuge blieben fahrbereit. Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro.
Die kalte Jahreszeit birgt ihre Tücken: Minustemperaturen, Tauperioden, Schnee, Eis, überfrierende Nässe. Diese Umstände in Verbindung mit oftmals schlechten Sichtverhältnissen erfordern höchste Konzentration im Straßenverkehr. Besonders Glatteis
birgt große Risiken. Die Gefahr für glatte Straßen besteht an schattigen Orten, etwa bei Wäldern oder Tunnelausfahrten, ebenso wie auf Brücken. Eben überall dort, wo die Straße der Witterung besonders stark ausgesetzt ist. Nicht überall weisen Schilder auf
die Gefahr hin. Auch Temperaturen oberhalb der Null-Grad-Grenze sind kein Garant für eine ungefährliche Fahrbahn, weil der Boden im Winter stark ausgekühlt ist.
Kritisch sind auch Tage mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Hier kann sich die Beschaffenheit der Fahrbahn durch das wechselnde Tauen und Frieren ständig ändern. Glatteis entsteht durch Überfrieren oder Gefrieren von Wasser oder Schnee auf den Straßen. Auch festgefahrener Schnee, Schneematsch und Reif führen zu Straßenglätte. Glatteis führt immer wieder zu massiven Behinderungen des Straßenverkehrs.
Besonders gefährlich ist Blitzeis. Das entsteht, wenn Regen oder Sprühregen auf gefrorenen Boden fällt. Das Tückische hierbei ist, dass die Eisschicht kaum zu erkennen ist und plötzlich auftritt. Bei Blitzeis kommt es besonders häufig zu schweren Unfällen.
Die Autofahrer werden von der spiegelglatten Fahrbahn überrascht. Da helfen auch Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder selbst Ketten nichts mehr.
Bei Blitzeis oder Eisregen sollte man also am besten unnötige Fahrten vermeiden. Aus diesem Grund sollten sich Autofahrer rechtzeitig vor Fahrtantritt über die aktuellen Straßenverhältnisse informieren.
Sehr kritisch sind Tage mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Durch das wechselnde Tauen und Frieren ändert sich die Fahrbahnbeschaffenheit ständig. Bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder
Reifglätte darf nicht mit Sommerreifen gefahren werden. Erlaubt sind nur noch wintertaugliche Reifen, die mit der Schneeflocke gekennzeichnet sind. Diese Regelung ist nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder an bestimmte Monate gebunden, sondern gilt
situativ. Ein Verstoß wird mit einer Geldbuße in Höhe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet. Bei einer Behinderung des Verkehrs aufgrund falscher Reifen bei winterlichen Wetterverhältnissen erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro und einen Punkt.
Noch teurer wird es bei Gefährdungen und Unfällen. Richtiges Verhalten bei Glatteis: Vorausschauendes und umsichtiges Fahren sind das Wichtigste. Dabei die Geschwindigkeit den Straßen- und Wetterverhältnissen anpassen, einen großen Abstand zu
Vorausfahrenden halten und mit Bedacht reagieren. Das Vermeiden von abrupten Lenkbewegungen und dosiertes Bremsen erhöhen die Sicherheit zusätzlich. Wenn Sie unterwegs vom Eisregen überrascht werden, sollten Sie lieber eine Pause einlegen
und dort im Zweifel auf den Streudienst warten. Wichtig! Verlassen Sie sich nicht auf Ihre Winterreifen. Sie sind in dieser Jahreszeit zwar ein Muss, weil ihre Lamellentechnik und die kältestabile Gummimischung einen starken Grip und guten Halt auf der Straße
bieten. Aber bei Eisglätte sind auch Winterreifen machtlos. Hier kann die richtige Reaktion den Unterschied zwischen "gerade nochmals gut gegangen" und "Unfall" bedeuten.
Joachim Schulz, Tel. 0731/188-1111
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