Polizei rät zur Vorsicht beim Geld abheben
Am Samstagnachmittag wollte ein 39-jähriger Iserlohner am Rathausplatz an einem Geldautomaten Geld abheben. Er steckte seine Karte in den Schlitz und gab seine Geheimzahl ein. Darauf habe der Automat merkwürdige Geräusche von sich gegeben und gemeldet, dass seine Karte einbehalten würde. Nach einigen Versuchen, die Karte doch wieder herauszubekommen, gab der Iserlohner auf. Zwei Tage später stellte er fest, dass seine Karte mehrmals in Lüdenscheid und Düsseldorf verwendet wurde, um Geld abzuheben. Er geht davon aus, dass ein Vorsatzgerät am Geldautomaten angebracht war, um die Karte zu stehlen und die PIN auszuspähen.
Manipulationen an Geld- oder Fahrkartenautomaten sind zwar selten, aber nie auszuschließen. Automaten-Nutzer sollten sich die Geräte genau anschauen und auf ungewöhnliche Aufbauten achten.
Die Betrugsmasche ist bekannt als "Cash-Trapping". Im Oktober gab es im Großraum Dortmund mindestens 15 solcher Fälle. In diesem Fall werden das Geldausgabefach und oder der Eingabeschlitz für die Karte manipuliert und das Geld abgefangen. Der Kunden denkt, es liege eine Störung vor und verlässt den Automaten. Der Straftäter leert das Fach und wartet auf sein nächstes Opfer oder nimmt seine Vorrichtung wieder an sich.
Eine andere Masche wird als "Skimming" bezeichnet. Straftäter installieren einen zusätzlichen Schacht vor dem eigentlichen Eingabeschlitz und in manchen Fällen sogar eine Tastatur über der Original-Tastatur. Damit die PIN-Eingabe nicht mit Hilfe einer Kamera gefilmt werden kann, sollte man beim Eingeben der Zahlen auch bei ansonsten abgeschirmten Automaten mit der anderen Hand das Tastenfeld abschirmen. Die PIN dient nur zum Zugang zum Konto. Viele Banken lassen den Zugang zu geschützten Automaten-Filialen nur durch Einschieben der Bank- oder Kreditkarte zu. Wenn zum Eintreten in solche Bereiche zusätzlich die PIN abgefragt wird, wurde die Tür mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von Straftätern manipuliert. In der Regel stehlen die Täter beim "Skimming" nicht die Originalkarte, sondern stellen mit den erlangten Daten Dubletten her. Diese lassen sich in der Regel nur an Automaten im Ausland einsetzen.
Beide Manipulationen lassen sich vom Kunden nur schwer erkennen. Veränderungen bemerken Automaten-Kunden fast nur an einem bekannten Gerät. Kunden sollten nach vermeintlichen Störungen nicht einfach den Geldautomaten verlassen, sondern sofort die Sperr-Hotline 116 116 wählen oder, wenn vorhanden, das Problem per Online-Banking vom Handy aus melden bzw. ihre Karte sperren.
Ratsam ist es außerdem, Kontoauszüge regelmäßig und zeitnah zu prüfen und bei einem Missbrauchsverdacht umgehend die eigene Bank zu informieren und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. (cris)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
Pressestelle Polizei Märkischer Kreis
Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1223
E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de