„Hallo Mama“/ Romance Scam
"Hallo Mama, ich habe eine neue Nummer, kannst du mir bitte ..." Bei einem 13-jährigen Meinerzhagener rief diese SMS am Donnerstag Erstaunen hervor. Er zeigte sie seinen Eltern und die erstatteten Anzeige bei der Polizei. Die massenhaft verschickte Kurznachricht landet jedoch leider immer wieder auch bei der angepeilten Zielgruppe: bei Eltern mit erwachsenen Kindern. Und immer wieder lassen sich hilfsbereite Mütter oder Väter verleiten, spontan Geld per Sofort-Überweisung abzusenden. Betroffene sollten, wie die Polizei rät, auf jeden Fall die Authentizität einer Nachricht überprüfen. "Gehen Sie nicht automatisch davon aus, dass tatsächlich die eigene Tochter oder der eigenen Sohn um Hilfe bittet." Auch die Geschichte vom angeblich verlorenen oder kaputten Handy, mit der die Absender ihre fremde Nummer erklären, ist leicht zu überprüfen: Durch einen Anruf bei der alten Nummer. Vor einer Überprüfung sollte man keinesfalls Geld überweisen, warnt die Polizei.
Selbst eine schon erfolgte Strafanzeige hat einen Mann aus Meinerzhagen nicht davon abhalten, weiter mit einer angeblichen Schweizerin zu kommunizieren und Geld zu überweisen. Bereits im Frühjahr hatte er über Facebook und einen Messenger Kontakt zu einer angeblichen Frau in der Schweiz. Er überwies ihr Geld. Irgendwann überkam ihn der Verdacht, es könnte sich um eine Betrügerin handeln, so dass er Anzeige bei der Polizei erstattete. Den Kontakt hielt er trotzdem aufrecht. Nun machte sie ihm Hoffnung, dass sie zu ihm nach Deutschland ziehen wollte - und zwar mit einer halben Million Euro auf einem Konto. Der Meinerzhagener sollte lediglich für den Transfer aus der Schweiz Gebühren auf ein deutsches Konto überweisen. Das erledigte der Mann. Weder die Frau, noch die halbe Million sind angekommen. Der Meinerzhagener erstattete erneut Anzeige gegen Unbekannt. Die Polizei warnt weiter: Romance-Scammer küssen nicht!
Leider entpuppen sich vermeintliche Online-Romanzen schnell als schlechte Dramen. Immer wieder fallen Frauen und Männer auf dieses miese Spiel mit ihren Gefühlen herein. Doch die modernen Heiratsschwindler-/innen agieren aus weit entfernten Standorten in sozialen Netzwerken und auf Dating-Plattformen. "Ihr Foto gefällt mir", so lautet eine typische Anmach-Formeln.
Die Polizei rät, spätestens wenn's um Geld geht:
Die rosarote Brille erst gar nicht aufsetzen!
Nichts überweisen!
Keine Pakete weiter verschicken!
Nach Namen und Foto googeln. Meist dürften sehr schnell Warnungen angezeigt werden.
Anzeigen ist angebracht - um dem Spiel mit den Gefühlen anderer möglichst schnell ein Ende zu machen. (cris)
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