Betrugsdelikte verschiedenster Varianten

Der sogenannte WhatsApp-Betrug, "Love Scamming" oder falsche Bankmitarbeiter oder Polizisten sind nur einige der immer wiederkehrenden Betrugsmaschen, denen zumeist Seniorinnen und Senioren zum Opfer fallen. Unter dem Vorwand in einer Notlage oder finanziellen Engpass zu sein, werden die Betroffenen unter Druck gesetzt. Das einzige Ziel der Täter: Das Hab und Gut der Geschädigten. So kam es auch am vergangenen Wochenende (19. bis 21. Januar) zu mehreren Taten, bei denen die Betrüger einige tausend Euro erbeuteten. WhatsApp-Betrug: Am Freitag (19. Januar) wurde eine 79-jährige Henneferin um 2.500 Euro betrogen. Die Seniorin erhielt eine E-Mail, die den Anschein erweckte von ihrem Sohn zu sein. Sein Handy sei defekt. Er benötige nun Geld für ein neues Mobiltelefon. Im weiteren Nachrichtenverlauf, der über WhatsApp stattfand, wurde die 79-Jährige angewiesen, 2.500 Euro auf ein Konto zu überweisen. Dieser Aufforderung kam die Henneferin nach. Als der mutmaßliche Betrüger eine weitere Überweisung forderte, wurde die Seniorin stutzig und erstattete Anzeige. Hinweise: Rufen Sie Ihren Angehörigen einfach auf der unbekannten Nummer an! Wenn sich die richtige Person meldet, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, dann ist Vorsicht geboten. Falls Sie nur per Nachricht kommunizieren können, fragen Sie doch was Persönliches. Oder kontaktieren Sie die Person mit der Ihnen bekannten Rufnummer. Werden Sie immer misstrauisch, wenn Sie über Messenger-Dienste zu Geldzahlungen aufgefordert werden! Speichern Sie unbekannte Rufnummern nicht ohne Prüfung als Kontakt ab. Love-/ Romance-Scamming: Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten - das sogenannte Love- oder Romance-Scamming fängt in der Regel harmlos an. Die Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder Facebook nach Opfern und durchforsten dort die Mitgliederlisten. Eine kurze Online-Einladung zum Chat dient vielen als Erstkontakt. Um sich beim potenziellen Opfer interessant zu machen, legen sich Romance-Scammer ungewöhnliche Lebensgeschichten zu - und sie hinterlassen zunächst einen seriösen Eindruck. Ein 68-jähriger Mann aus Waldbreitbach (Rheinland-Pfalz) lernte im Juni 2022 eine unbekannte Frau, die vorgab, aus Frankreich zu sein, über eine soziale Plattform kennen. Im Laufe der Zeit baute sich ein Vertrauensverhältnis auf, dass die unbekannte Person dazu nutzte, den Geschädigten um Geld zu bitten. Bis zur Anzeigenerstattung im Januar 2024 hat sich der finanzielle Schaden auf rund 50.000 Euro summiert. Vorsicht bei Romance-Scamming! Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen. Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen. Seien Sie also immer misstrauisch bei unglaublichen Angeboten, ob bei der Wohnungs- oder der Partnersuche. Ausführliche Tipps und Informationen zum Thema finden Sie unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/ Falscher Bankmitarbeiter: Am Samstagmittag (20. Januar) wurde eine 88-jährige Frau aus Neunkirchen-Seelscheid Opfer eines falschen Bankmitarbeiters. Gegen 12:00 Uhr erhielt sie einen Anruf. Der Unbekannte am anderen Ende der Leitung gab sich als Bankmitarbeiter aus. Unter dem Vorwand, er habe seltsame Abbuchungen von dem Konto der Geschädigten festgestellt, wollte er mit ihr einen persönlichen Termin vereinbaren. Die Seniorin entgegnete, dass es ungewöhnlich sei, dass persönliche Termine mit Bankmitarbeitenden am Wochenende stattfinden. Der Unbekannte entkräftete ihre Skepsis damit, dass es sich um eine Sonderheit der Bankmitarbeiter handeln würde. Kurze Zeit später erschien ein unbekannter Mann im Innenweg. Er gaukelte der Seniorin vor, dass er ihre Bankkarte und die dazugehörige PIN benötige, um das Problem der vermeintlichen Abbuchungen von ihrem Konto lösen zu können. Nachdem die Dame ihre Bankkarte mit der dazugehörigen PIN ausgehändigt hatte, verschwand der mutmaßliche Betrüger. Daraufhin kontaktierte die 88-Jährige ihre Tochter, die über das Online-Banking feststellen musste, dass von dem Konto ihrer Mutter bereits 1.000 Euro und 1.500 Euro Bargeld an einem Geldautomaten in Lohmar-Birk abgeholt worden waren. Das Konto der Geschädigten wurde umgehend gesperrt. Der unbekannte Mann wird folgendermaßen beschrieben: Er hat eine schlanke Statur und ist etwa 175 cm groß. Er hat schwarze Haare und einen Vollbart. Hinweise der Polizei: Die Polizei warnt erneut ausdrücklich davor, auf Anrufe angeblicher Bankmitarbeiter einzugehen und persönliche Daten preiszugeben. Es wird geraten, derartige Anrufe zu beenden und die Polizei zu verständigen. Sei es ein vermeintlicher Verwandter, ein Polizeibeamter, ein Staatsanwalt, Notar, Bankmitarbeiter oder sonst jemand: Sobald ein Anrufer die Herausgabe von Geld, Wertsachen oder Konto- und PIN-Nummern fordert, sollten alle Angerufenen misstrauisch werden! Am besten sollten sie eine Vertrauensperson hinzuziehen oder im Zweifelsfall einfach den Hörer auflegen! Erstatten Sie in jedem Fall Anzeige! Wucher: Unter Wucher versteht man im Allgemeinen das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners. Ein 86-jähriger Siegburger wurde am Donnerstag (18. Januar) Opfer eines Betrugs. Gegen 16:00 Uhr klingelte es an der Haustür an der Seligenthaler Straße. Der unbekannte Mann gab an, dass er Teppiche reinige. Unter dem Vorwand, dass der Onkel des Unbekannten dem Siegburger vor Jahren mehrere Teppiche verkauft hatte, erschlich er sich das Vertrauen. Da die Teppiche einer Reinigung unterzogen werden müssten, müsse der 86-Jährige zunächst in Vorkasse treten. Insgesamt übergab der Senior dem Betrüger eine hohe, vierstellige Bargeldsumme. Zudem nahm der Unbekannte vier Teppiche des Siegburgers, zur vermeintlichen Reinigung, an sich. Nachdem er sich noch über Schmuckgegenstände des 86-Jährigen informiert hatte, verschwand der etwa 180 cm große Mann mit kräftiger Statur, der zwischen 30 und 40 Jahre alt geschätzt wird, mit einem silberfarbenen Pkw. Wer Angaben zu dem falschen Bankmitarbeiter und/oder dem Teppichbetrüger machen kann, setzt sich bitte mit der Polizei unter 02241 541-3121 in Verbindung. (Re) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis Pressestelle Telefon: 02241/541-2222 E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de