Gedenken an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus (mit Sperrfrist)

Sperrfrist 18:00 Uhr (Veranstaltungsbeginn) Die Landespolizei Schleswig-Holstein hat sich heute in Lübeck an einer Gedenkveranstaltung für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus beteiligt und einen Kranz niedergelegt. Lange Zeit blieben die homosexuellen Opfer der Nationalsozialismus aus der Gedenkkultur ausgeschlossen - in der Bundesrepublik, wie in der DDR. Im Jahr 2023 widmete der Deutsche Bundestag die Gedenkstunde erstmalig den homosexuellen Verfolgten. In Lübeck, in der Straße Parade, befindet sich eines der wenigen Denkmäler, die jenen Menschen gewidmet sind, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Jährlich am 23. Januar findet hier zwischen dem alten Zeughaus und dem Haus der Kulturen eine Gedenkveranstaltung statt. Tim Jänke, Leiter der Zentralen Ansprechstelle LSBTIQ*, legte zusammen mit Thorben Winkler, dem Leiter des 1. Polizeireviers Lübeck, einen Kranz für die Landespolizei nieder. Tim Jänke erinnerte in seiner Ansprache an die 50.000 verurteilten homosexuellen Männer zwischen 1933 und 1945. Tausende von ihnen seien in Konzentrationslager verschleppt und mit Rosa Winkeln gekennzeichnet worden. Viele hätten die brutalen Haftbedingungen nicht überlebt. Auf homosexuelle Handlungen von Polizeibediensteten habe die Todesstrafe gestanden. Vieles habe sich seitdem verändert, so Jänke. Die Landespolizei habe sich den Werten Respekt und Akzeptanz verschrieben und stünde heute an der Seite der Community. Revierleiter Thorben Winkler sprach sich dafür aus, miteinander im Dialog zu bleiben und gemeinsam dafür einzutreten, dass Hass und Hetze keine Chance haben. Er ermutigte im Falle von erlebten Anfeindungen zur Anzeigenerstattung. "Wir sind eine Polizei für alle Menschen", betonte Winkler. Am kommenden Samstag, dem internationalen Holocaustgedenktag, wird Landespolizeidirektor Michael Wilksen am Denkmal der ehemaligen Kieler Gestapo-Zentrale in der Düppelstraße einen Kranz niederlegen. Eine Mitteilung samt Einladung für Medienvertreter wird morgen erfolgen. Rückfragen bitte an: Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport Landespolizeiamt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mühlenweg 166 24116 Kiel Telefon: 0431 160 61400 E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de