Einladung: Kranzniederlegung zur Erinnerung an Wilhelm Goldstein in Kiel
Mit einer Kranzniederlegung in Kiel wird die Landespolizei in diesem Jahr zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar eingebunden sein. In Kiel wird Landespolizeidirektor Michael Wilksen gemeinsam mit Christian Hasler (Polizeidirektion Kiel), zum Gedenken an Wilhelm Goldstein einen Kranz am 1. Polizeirevier in der Düppelstraße niederlegen.
Zur Kranzniederlegung in Kiel in Anwesenheit von Nachfahren Wilhelm Goldsteins sind Medienvertreter herzlich zur Berichterstattung eingeladen:
27.01.2024, um 10:00 Uhr, am Dienstgebäude 1. Polizeirevier, Düppelstraße 23, in 24105 Kiel.
Im Anschluss besteht die Gelegenheit zu einem Pressegespräch.
Der Kieler Goldstein war als Jude aufgewachsen und später zum evangelischen Glauben konvertiert. Nach der Reichspogromnacht am 9.11.1938 inhaftierte man ihn im Polizeigefängnis in der Düppelstraße, danach als "Schutzhäftling" im Gerichtsgefängnis in der Gartenstraße. Im Konzentrationslager Auschwitz starb er 1943 laut offiziellen Unterlagen der Nationalsozialisten an "Herzversagen". An seiner ehemaligen Wohnadresse Friesenstraße 15, heute Theodor-Heuss-Ring 79, erinnert seit 2013 ein Stolperstein an ihn.
"Wilhelm Goldstein war Zielscheibe des menschenverachtenden Rassenhasses der Nationalsozialisten. Er geriet in die Bürokratie des Terrors und war damit in Polizeigefängnissen staatlicher Willkür ausgesetzt, denn auch die damaligen Polizeibeamten halfen tatkräftig mit das System zu stützen", erklärte Landespolizeidirektor Michael Wilksen.
"Die Kranzniederlegung ist mehr als ein Symbol. Es ist Ausdruck dafür, dass das heutige Selbstverständnisses als Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte ganz wesentlich das einer demokratischen Bürgerpolizei mit einem festen Wertekompass ist. Es ist bereits ab der Ausbildung eine Verpflichtung auf grundgesetzliche Werte wie Würde, Gleichheit und Freiheit."
Auch im Netz beteiligt sich die Landespolizei an einer international anerkannten Form des Gedenkens: auf der "IRemember Wall" auf der Webseite der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem wird mit einem Namensbeitrag an das Schicksal von Wilhelm Goldstein erinnert. Die Landespolizei ist mit der Gedenkstätte Yad Vashem durch eine Kooperation freundschaftlich verbunden.
Bereits am 23.01.24 hat sich die Landespolizei mit Tim Jänke, Ansprechperson für
LSBTIQ+, an einer Gedenkveranstaltung in Lübeck für im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle beteiligt (siehe separate OTS vom 23.1.24).
Wir bitten um eine kurze formlose Anmeldung bis 26.01.2023, 13:00 Uhr, an:
pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de
Rückfragen bitte an:
Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport
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