Marktflecken Frielendorf mit Sicherheitssiegel der Initiative KOMPASS ausgezeichnet
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Mittwoch, 8. Mai 2024
Am gestrigen Dienstag wurde dem Bürgermeister der Gemeinde Marktflecken Frielendorf, Herrn Jens Nöll, durch den Polizeivizepräsidenten des Polizeipräsidiums Nordhessen, Klaus Wittich, das Sicherheitssiegel der Initiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) des Landes Hessen überreicht. Frielendorf ist damit die 36. Kommune, die mit dem KOMPASSsicherheitssiegel in Hessen ausgezeichnet wurde.
Seit August 2019 nimmt die Gemeinde Frielendorf erfolgreich am KOMPASSprogramm teil. Seitdem hat die Gemeinde unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zahlreiche Präventionsmaßnahmen ergriffen, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.
"Obwohl es sich beim Marktflecken Frielendorf um eine relativ überschaubare Gemeinde mit rund 7.300 Einwohnern ohne Kriminalitätsschwerpunkte und ohne Einsatzschwerpunkte handelt, war und ist es unser Ziel, sowohl die Sicherheitslage als auch das Sicherheitsgefühl für unsere Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Der Marktflecken Frielendorf wird gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Nordhessen und ihrem Präventionsrat auch in Zukunft die aus der Bürgerbefragung hervorgegangenen Probleme angehen, damit unsere Gemeinde auch künftig lebenswert bleibt", sagte der Bürgermeister Jens Nöll in seiner Begrüßungsrede.
Die Gemeinde hatte sich vor mehr als viereinhalb Jahren dazu entschlossen, dem KOMPASSprogramm beizutreten, um mit Unterstützung der hessischen Polizei gezielte Maßnahmen zu entwickeln, mit denen das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger Frielendorfs verbessert werden soll. Frielendorf ist dank des unablässigen Einsatzes, insbesondere der Polizistinnen und Polizisten der Polizeidirektion Schwalm-Eder, bereits eine sichere Gemeinde. Es gibt allerdings Faktoren wie die Sauberkeit oder Beleuchtung öffentlicher Plätze, die maßgeblich Einfluss darauf haben, wie sicher sich Menschen an diesen Örtlichkeiten fühlen. Polizeivizepräsident Klaus Wittich betonte in seiner Rede: "Alle am KOMPASSprozess beteiligten Akteure haben hier mit viel Kreativität und Engagement Konzepte entwickelt, um die Lebensqualität und die Sicherheit in Frielendorf nochmals zu erhöhen."
Sicherheitsgefühl und "Angstorte" rückten in den Fokus
Die Sicherheitsbedarfe der Bürgerinnen und Bürger und sogenannte "Angstorte", an denen Menschen sich in Frielendorf weniger sicher fühlen, wurden im Rahmen einer Sicherheitskonferenz mit allen relevanten Akteuren und Bürgerbefragungen im Juli 2019 sowie Oktober/November 2020 erhoben. Insgesamt gaben 30 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass sie sich nachts auf den Straßen weniger sicher fühlen. In Bezug auf die dringlichsten Probleme der Kommune gaben 90 Personen mangelhafte Beleuchtung an. 20 Personen bemängelten ein fehlendes Angebot für Jugendliche. Als Angstorte wurden die Bahnunterführung Silbersee, das Gelände rund um den Silbersee, das Gelände der Palmbergschule in Frielendorf, der Marktplatz mit der angrenzenden Bushaltestelle im Kernort Frielendorf sowie das ehemalige Zechengelände genannt. Jugendgruppen auf dem Markplatz und einem Supermarktparkplatz wurden als Quelle eines Unsicherheitsgefühls benannt.
Maßnahmen wurden umgesetzt
Als Ausfluss der Bürgerbefragung wurde unter anderem eine Notrufsäule am beliebten Silbersee in Betrieb genommen. Sie soll dazu beitragen, bei Notfällen wie Badeunfällen schnell Hilfe anzufordern. Ebenso reagierte man auf die fehlende Jugendarbeit. So stellte man eine Jugendpflegerin unbefristet ein und schaffte Jugendräume, von denen es mittlerweile sechs gibt. Bei der Schutzfrau vor Ort der Polizeistation Homberg (Efze), Katrin Pretsch, wurde im Rahmen von KOMPASS eine Sprechstunde eingerichtet. Somit besteht nun ein etabliertes Format, bei dem die Bürgerinnen und Bürger von Frielendorf sich mit ihren Anliegen niederschwellig an die Polizei wenden können. Nach Wohnungseinbrüchen im Jahr 2022 wurden nicht nur polizeiliche Ermittlungen intensiviert, sondern parallel hierzu Vorträge zum Thema "Einbruchschutz" und "Sicherheit im Alltag" von der Polizeidirektion Schwalm-Eder in Kooperation mit der Gemeindeverwaltung angeboten. Im Rahmen des Ordnungsbehördenbezirks "Schwalm-Eder-Knüll" kooperiert Frielendorf im Bereich der Verkehrsprävention seit Sommer 2022 mit Homberg (Efze), Neukirchen, Schwarzenborn, Knüllwald, Oberaula und Ottrau. So wird regelwidrigem Verhalten im Bereich des ruhenden Verkehrs effizient begegnet. Weitere Maßnahmen, wie der Anschluss des "Frielendorfer Bürgermelders" an den landesweiten Mängel- und Angstraummelder und die Verbesserung der vorhandenen Beleuchtung, sind in Planung.
Polizeivizepräsident Klaus Wittich äußerte lobende Worte und zeigte sich erfreut über das bisher Erreichte: "Dieses umfangreiche Maßnahmenpaket greift die festgestellten Problembereiche auf und ich bin zuversichtlich, dass es das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger von Frielendorf zusätzlich steigern wird. Für diesen engagierten Einsatz wird die Gemeinde Frielendorf heute mit dem KOMPASSsicherheitssiegel ausgezeichnet. Zu diesem Erfolg gratuliere ich sehr herzlich!"
Über KOMPASS
Mit dem 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren vor Ort und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 158 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit bereits zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.
Martin Stumpf, PHK - stellv. Pressesprecher der PD Schwalm-Eder -
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