Neue Elternhaltestelle an der Bonifatius-Grundschule in der Paderborner Stadtheide
(md) Schon seit Februar gibt es an der Bonifatius-Grundschule in Paderborn eine neue Elternhaltestelle. Diese befindet sich am Wendehammer der Erwin-Rommel-Straße, etwa 100 Meter von der Schule entfernt. Neu und nicht zu übersehen ist die auffällige Kennzeichnung: In ungefährer Länge eines PKW sind die Buchstaben "ELTERNHALTESTELLE" direkt auf den Asphalt gemalt.
Hier können Eltern ihre Kinder gefahrlos aus dem Auto aussteigen und die letzten Meter zu Fuß zur Schule laufen lassen. Für Kinder ist es entscheidend, dass sie zu Fuß als Verkehrsteilnehmende ihre eignen Erfahrungen sammeln. Auf dem Schulweg lernen sie, Geschwindigkeiten und Entfernungen von Fahrzeugen richtig einzuschätzen, das räumliche Vorstellungsvermögen insgesamt und auch die Wahrnehmung von Zeit werden verbessert. Die Kinder lernen Verkehrsregeln und Verkehrsschilder und -einrichtungen kennen.
Polizeihauptkommissar Martin Prior ist der zuständige Bezirksbeamte für den Bereich. Er führt unter anderem die Schulwegsicherung an der Bonifatius-Grundschule durch und erklärt: "Kinder können nicht lernen, den Schulweg eigenständig und sicher zu bewältigen, wenn ihre Eltern sie direkt vor der Schule absetzen. An der Elternhaltestelle können die Kinder gefahrlos aussteigen und sich dann auf den Weg zur Schule machen."
Schulleiterin Bettina Kees-Schuto ergänzt: "Wir möchten nicht, dass Elterntaxis direkt vor der Schule halten. Sie verursachen ein Verkehrschaos und sind daher ein Sicherheitsrisiko, das möchten wir künftig vermeiden. Mit der Elternhaltestelle ermöglichen wir den Kindern einen sicheren Schulweg. So können sie die letzten Meter zu Fuß gehen und es entsteht kein Stau vor dem Schulgebäude."
Der Einrichtung der Haltestelle, die letztlich von der Stadt Paderborn realisiert wurde, gingen umfangreiche Vorarbeiten voraus. Dazu gehörten intensive Beobachtungen der morgendlichen Verkehrssituation seitens der Schule, der Polizei, des Schulverwaltungs- und Ordnungsamtes. Außerdem beteiligte sich die Universität Paderborn innerhalb einer Kooperation mit der Stadt Paderborn zum Thema Schulmobilität an der Evaluation einer geeigneten Stelle. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es dann schließlich rund fünf Monate.
Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet sind schon länger bestehende Haltestellen nun so auffällig gekennzeichnet. Das Land NRW hat außerdem durch einen Erlass mittlerweile den Kommunen die Möglichkeit gegeben, Straßen vor Schulen stundenweise für den Verkehr zu sperren. Dies wird im Regelfall nach jeweiliger Einzelfallbetrachtung von den Straßenverkehrsämtern der Stadt entschieden. Die Polizei ist hier, wie auch bei der Einrichtung von Elternhaltestellen, beratend tätig.
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