(Landkreis Rottweil) „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt“ trifft sich zum zweiten Mal in Rottweil
Ein weiterer Medieninhalt
Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Der "Runde Tisch gegen häusliche Gewalt Kreis Rottweil" arbeitet seit Herbst 2023 und traf sich nun am 8. Mai 2024 zum zweiten Mal im historischen Ratssaal des alten Rathauses in Rottweil. Vertreterinnen von "Frauen helfen Frauen/ Auswege e.V., dem "Weißen Ring Rottweil" und dem Polizeipräsidium Konstanz organisierten auch dieses Mal das Zusammentreffen. Durch Prävention, eine starke Vernetzung und eine Öffentlichkeitsarbeit wollen sich die mittlerweile 20 Vertretungen und Fachkräfte aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Justiz, Polizei und Hilfeeinrichtungen Betroffenen wirksame Hilfen und Unterstützungen an die Hand geben und das Thema "Häusliche Gewalt" aus der Tabuzone hervorholen. Durch den Runden Tisch ist auch eine Verzahnung der einzelnen Hilfeeinrichtungen und Institutionen angedacht, um effektiv gegen diese Art der Gewalt vorgehen zu können. Um die Arbeit der jeweiligen Bereiche besser untereinander kennenzulernen, ist es wichtig, dass diese ihre Arbeit und Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen, den anderen Teilnehmenden vorstellen. Nur so können "Lücken" erkannt werden und gegebenenfalls nachgebessert werden. Nach der Begrüßung durch die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Konstanz, Maren Hagel, stellte Hanne Blust die Arbeit des Vereins "Frauen helfen Frauen/ AUSWEGE e.V. den Männern und Frauen vor.
Der Bereich "Frauen helfen Frauen" unterstützt Frauen und Mädchen als Betroffene von Gewalt, in Notsituationen und schwierigen Lebenslagen, führte Frau Blust aus. Im Jahr 2023 fanden insgesamt 296 Beratungen statt. Hierbei betreute der Bereich 180 Personen. Zudem übernahmen die Mitarbeitenden Fälle von "häuslicher Gewalt", die von der Polizei vermittelt worden sind. Waren es im Jahr 20222 noch acht Vermittlungen von derartigen Fällen von der Polizei an den Verein, vervierfachte sich die Zahl im Jahr 2023 auf mittlerweile 25 Fälle, um die sich die Berater kümmerten.
Im Bereich AUSWEGE werden Betroffene von sexuellem Missbrauch, Mädchen, Jungen oder Divers, aber auch Angehörigen, professionelle Helfer und Fachkräfte beraten. 85 Personen nahmen im Jahr 2023 dieses Angebot in insgesamt 192 Beratungen wahr. Der Verein bieten in Schramberg zweimal im Monat und in den Bereichen Sulz und Oberndorf einmal monatlich zusätzliche Sprechstunden vor Ort an.
Auch verfügt "Frauen helfen Frauen/AUSWEGE e.V. über ein großes regionales Netzwerk. Auch auf Landes- und Bundesebene sind sie mit vielen anderen Institutionen im ständigen Austausch.
Die Mitarbeitenden bilden sich regelmäßig weiter und auch fort. Sie bieten aber andrerseits auch Multiplikatoren- Schulungen für Lehrkräfte, Erzieher und Erzieherinnen, Schulsozialarbeiter und- arbeiterinnen und viele weitere an.
Nach dieser Vorstellung präsentierte eine bereits beim ersten Treffen eingerichtete Arbeitsgruppe, die sich um die Erstellung von Informationsmaterialien beschäftigen, ihre Zwischenergebnisse den Teilnehmenden vor und fragte bei diesen ein Feedback ab. Ziel ist es, die endgültigen Ergebnisse bereits im Herbst zu veröffentlichen und somit betroffenen die Hilfsangebote aus einer Hand darbieten zu können.
Zum Schluss betonten alle Mitwirkende des "Runden Tischs", dass dieser sehr wichtig für den Landkreis Rottweil ist und ein turnusmäßiges Treffen in der großen Runde alle 6 Monate erforderlich ist. Somit konnte man bereits ein weiteres Zusammentreffen im Spätherbst dieses Jahres terminieren.
Rückfragen bitte an:
Nicole Minge
Polizeipräsidium Konstanz
Telefon: 07531 995-1017
E-Mail: konstanz.pressestelle@polizei.bwl.de