Remseck am Neckar / Landkreis Ludwigsburg: weiterhin Verunsicherung in der Bevölkerung aufgrund angeblicher verdächtiger Wahrnehmungen

Die bereits seit rund zwei Wochen andauernden Warnmeldungen in den sozialen Medien über vermeintlich verdächtige Personen und Fahrzeuge im Landkreis Ludwigsburg reißen nicht ab: Über Messenger-Dienste und Emails werden weiterhin Meldungen verbreitet, denen zufolge Kinder aus Fahrzeugen heraus beobachtet oder gar angesprochen worden sein sollen. Zuletzt überprüfte das Polizeirevier Kornwestheim Ende letzter Woche Hinweise, dass mit mehreren Personen besetzte Kleintransporter mit ausländischen Kennzeichen im Bereich Pattonville gesichtet worden sein sollen. Aus den Transportern heraus würden angeblich Kinder angesprochen, in einem Fall sei sogar ein Mann aus dem fahrenden Fahrzeug gesprungen und zwei Mädchen hinterhergerannt. Die Ermittlungen der Polizei ergaben keinerlei Hinweise darauf, dass sich diese Fälle in der online verbreiteten Form tatsächlich ereignet hatten. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg appelliert erneut an die Bevölkerung: Sofern Sie selbst verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Ihnen etwas Derartiges von ihren eigenen Kindern berichtet wird, melden Sie dies bitte unverzüglich bei der Polizei, damit die Hinweise auch überprüft werden können. Beteiligen Sie sich im Gegenzug bitte nicht daran, die Meldung über Onlinemedien zu verbreiten. Teilen Sie auch keine entsprechenden Nachrichten, die Sie selbst von anderen erhalten haben, deren Ursprung und Wahrheitsgehalt Sie jedoch nicht nachvollziehen können. Das gilt grundsätzlich für derartige Nachrichten, insbesondere aber auch für Warnmeldungen, die mit Fotos angeblicher Tatverdächtiger versehen sind. Hierdurch können Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen massiv beeinträchtigt werden. Werden nachweislich unbeteiligte Personen in dieser Form falsch verdächtigt, kann das Erstellen solcher Meldungen ggf. strafrechtliche Konsequenzen haben. Beim Polizeipräsidium Ludwigsburg konnten in keinem einzigen Sachverhalt der letzten Wochen ein strafrechtlich relevantes Verhalten oder konkrete Gefahrensituationen für Kinder objektiv festgestellt werden. Wenn Sie mit Ihren Kindern über richtige Verhaltensweisen in der Öffentlichkeit und den Umgang mit fremden Personen sprechen, so machen Sie das bitte ruhig, sachlich, kindgerecht und ohne Panik bei den Kindern zu erzeugen. Es hilft niemandem, wenn Elternschaft und Kinder in Angst vor vermeintlichen Gefahren leben, die es tatsächlich in der berichteten Form nie gegeben hat. Geben Sie den Kindern stattdessen wirklich sinnvolle Verhaltenshinweise. Besprechen Sie beispielsweise Lauf- oder Fahrtstrecken mit den Kindern, halten Sie sie zur Pünktlichkeit an und erklären Sie ihnen, wo und wie sie in echten Not- oder Gefahrenlagen Hilfe erhalten können. Tipps hierzu erhalten Sie bei Bedarf gerne bei ihren örtlichen Polizeidienststellen. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Ludwigsburg Telefon: 07141 18-8777 E-Mail: ludwigsburg.pp.sts.oe@polizei.bwl.de