Marbach am Neckar / Waldenbuch: Schockanrufer schlagen erneut zu

Mehrere Personen aus dem ganzen Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Ludwigsburg meldeten sich am Dienstag (13.08.2024) bei der Polizei und teilten mit, dass bei ihnen sogenannte Schockanrufe eingingen. Auf die bekannte Art und Weise versuchten dabei angebliche Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter den Angerufenen vorzumachen, deren Sohn oder Tochter habe einen tödlichen Unfall verursacht und müsse nun ins Gefängnis, sofern nicht sofort Kaution hinterlegt würde. Die meisten Angerufenen erkannten zum Glück die Betrugsmasche und legten einfach auf, so dass es nicht zum Eintritt eines Sachschadens kam. Anders verhielt es sich hingegen bei einem 78-Jährigen aus Marbach am Neckar. Dieser wurde am Telefon so unter Druck gesetzt, dass er den Betrügern schließlich Glauben schenkte und Bargeld und Wertsachen in insgesamt fünfstelligem Wert an eine unbekannte Abholerin übergab. In einem weiteren Fall aus Waldenbuch schafften es die Unbekannten ebenfalls, einen 80-jährigen Senior durch den Schockanruf davon zu überzeugen, eine "Sicherheitsleistung" zu bezahlen, um seinen Sohn vor einer angeblichen Haftstrafe zu bewahren. Hier blieb der Eintritt eines Schadens nur deswegen aus, da die Bank, bei der der 80-Jährige Geld abheben wollte, bereits geschlossen hatte. Derartige Betrugsfälle ereignen sich nach wie vor regelmäßig, obwohl die Maschen der Täter meist bereits seit längerem bekannt sind. Ob Schockanrufe, falsche Polizeibeamte, Gewinnversprechen oder Anlagebetrug: Die Betrüger lassen nichts unversucht, um ihre Opfer um ihr Hab und Gut zu bringen. Mit geschickter Gesprächsführung oder mit schockierenden Nachrichten und Druck schaffen es die Täter immer wieder, Bargeld oder Wertsachen in teilweise hohem fünfstelligen Wert zu erbeuten. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hatte im Dezember 2023 das Ermittlungsverfahren "Pandora" eingeleitet. In dem in Europa bislang größten Verfahren gegen Telefonbetrüger konnten über 6.000 Straftaten vereitelt und dadurch ein Schaden von über 10 Millionen Euro abgewendet werden. Hierzu hatten bereits das Innenministerium Baden-Württemberg sowie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg berichtet (https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/schlag-gegen-international-organisierten-telefonbetrug, https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110980/5789015). Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat gemeinsam mit der Landesprävention eine zehnteilige Clipreihe produziert, in der die verschiedenen Betrugsmaschen erklärt und Verhaltenshinweise gegeben werden. Diese Clips wurden bereits beworben und sind bei youtube abrufbar (https://www.youtube.com/watch?v=PcA5GuUM9yU). Parallel hierzu läuft aktuell eine Themenwoche zum Telefontrickbetrug, im Rahmen derer zwischen dem 12. und 18. August jeden Tag mehrere der Präventionsclips vom Landeskriminalamt veröffentlicht werden. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg beteiligt sich ebenfalls an der Themenwoche und teilt auf seinen Social-Media-Kanälen auf X (https://twitter.com/PolizeiLB) und facebook (https://www.facebook.com/PolizeiLudwigsburg/) ebenfalls einzelne der Clips. Fragen zum Thema Telefonbetrug beantworten die örtlich zuständigen Polizeidienststellen. Nützliche Informationen zu unterschiedlichen Betrugsmaschen können zudem jederzeit unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ abgerufen werden. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Ludwigsburg Telefon: 07141 18-8777 E-Mail: ludwigsburg.pp.sts.oe@polizei.bwl.de