Sonder- Pressemitteilung der Polizeiinspektion Leer/Emden für den 29.08.2024 zur Thematik „Betrugstaten zum Nachteil älterer Menschen“.

++Betrugstaten zum Nachteil älterer Menschen++ Inspektionsbereich Leer/Emden- Betrugstaten zum Nachteil älterer Menschen Gezielter Betrug gegen ältere Menschen ist ein Kriminalitätsphänomen, dass die Polizei nicht nur im Bereich ihrer Hauptaufgabe Strafverfolgung bearbeitet, sondern auch Thema in der polizeilichen Präventionsarbeit ist. Seit bereits vielen Jahren werden gezielt ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger von Betrügern hinters Licht geführt, die sich als Falsche Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgeben. Auch das Thema Enkeltrick sorgte über Jahre für hohe finanzielle Schäden bei Betroffenen. Bei den aktuellen Taten schrecken die Täter nicht davor zurück, Menschen in Angst und Panik zu versetzen oder schwere Straftaten zu erfinden, um sich selber zu bereichern. Warum aber funktioniert diese Form der Kriminalität, die immense finanzielle und psychische Schäden hinterlässt, so besonders gut bei älteren Mitbürgern? Eine polizeiliche Spurensuche der anderen Art: Grundsätzlich ist zu betrachten, warum gerade diese Generation bei den Betrügern auf so großes Interesse stößt. Fakt ist, dass es zahlreiche Senioren gibt, die nach ihrer Erwerbsphase über einige Vermögenswerte verfügen. Allein dieser Umstand lockt die Täter an. Zudem hoffen die Täter, dass die Hürden der Entdeckung in diesen Fällen geringer sind, da die Opfer sich oftmals schämen, trotz aller Lebenserfahrung Opfer eines Betruges geworden zu sein. Wichtig ist bei diesen Straftaten auch der Blick auf den immensen technischen Aufwand, den es braucht, um einem Opfer vorzugaukeln, es hätte mit der Polizei oder einer anderen Amtsperson zu tun. Technik, die Telefonnummern fälschen kann, Stimmveränderungen per KI und das Nachspielen einer Polizeidienststelle sind Faktoren, die heutzutage leicht nachzustellen und zu fälschen sind. Aber für eine Generation, die ohne diese technischen Raffinessen beinahe "analog" sozialisiert ist, sind diese vielfältigen Möglichkeiten nur schwer durchschaubar. Ebenso darf man den Ideenreichtum der Täter nicht unterschätzen, genauso wenig wie die Tatsache, dass die Betrüger sich gut auf ihr Vorhaben vorbereiten. Und was besonders ärgerlich ist: Die Täter nutzen den guten Ruf der Polizei und den damit verbundenen Respekt dieser Generation. Was oftmals in der Bevölkerung unterschätzt wird und sich auch nur schwer beschreiben lässt, ist der Druck und der Stress, der durch diese gekonnten und trainierten Anrufe ausgelöst wird. Da liest man hinterher in einer Meldung lediglich, dass eine Person nach einem betrügerischen Anruf Wertsachen und Geld herausgegeben hat. Aber die Intensität dieser Taten, die eben nicht mit einem oder zwei kleinen Anrufen erledigt werden, kann sich kaum jemand vorstellen. Solange nicht, bis er oder sie selber von solchen Anrufen betroffen ist. Nicht nur in Moormerland ist es aktuell, wie wir gestern berichteten, zu einem Schadensfall gekommen. Auch aus Weener wurde jetzt bekannt, dass es bereits im Juli einen Fall gab, bei welchem ein 87-jähriger Mann Opfer dieses perfiden Betruges geworden ist und auch ebenfalls sechsstelligen Betrag verloren hat. Die Polizei nennt natürlich immer die üblichen und auch nützlichen Warnhinweise und weist daraufhin, dass man niemals auf Forderungen zur Herausgabe von Wertsachen eingehen sollte. Zudem wird immer wieder erwähnt, wie wichtig es ist, keine Angaben zu Wertsachen oder Vermögen zu machen. Auch ist es die beste Lösung, diese Telefonate umgehend zu beenden und sich an eine Person seines Vertrauens oder die Polizei zu wenden. Vor allem um sich aus dem unsichtbaren Griff der Betrüger zu lösen. Vielleicht sollte man aber auch in der Familie ein zusätzliches Sicherheitsnetz spannen. Dazu gehört auch, sich bei der Bank beraten zu lassen, wie man zum Beispiel bei der Auszahlung bei höheren Bargeldtransaktion vorgeht und ob dort eine Sicherungsstufe eingebaut werden kann. Auch die Einrichtung eines Anrufbeantworters kann eine unterstützende Maßnahme sein, da so die angerufenen Personen erstmal hören können, wer dran ist. Das Sperren von unbekannten Nummern auf dem Telefon, bzw. der Anlage/Router ist ebenfalls eine Alternative, Anrufe dieser Art zu reduzieren. Weitere Hinweis zum Thema erhalten Interessierte auf: www.polizei-beratung.de Hinweise rund um manipulierte Telefonnummern und Sicherheitshinweise gibt es bei der Bundesnetzagentur unter: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/Aerger/Faelle/Manipulation/start.html Hinweise auf manipulierte und betrügerische Anrufe bekommen sie hier: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/Aerger/Aktuelles/start.html Und natürlich beim LKA Niedersachsen: https://www.lka.polizei-nds.de/a/presse/pressemeldungen/das-lka-niedersachsen-warnt-erneut-vor-telefonanrufen-falscher-polizeibeamter-113240.html Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Leer/Emden Svenia Temmen Pressestelle Telefon: 0491-97690 114 E-Mail: pressestelle@pi-ler.polizei.niedersachsen.de