Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 10.09.2024 mit einer Ergänzung
Warnung vor Cybertrading Betrug - Hohe Verluste durch falsche Finanzberater
Die Polizei Heilbronn warnt vor einer wachsenden Anzahl von Betrugsfällen im Bereich "Cybertrading". Über vermeintlich seriöse Online-Plattformen und soziale Netzwerke werden Bürgerinnen und Bürger mit unrealistischen Gewinnversprechen zu Investitionen verleitet. Opfer dieser Masche erleiden häufig hohe finanzielle Verluste.
Vorgehensweise der Täter:
Die Täter werben über Werbebanner, gefälschte Webseiten oder soziale Medien für angeblich sichere Investitionen in Kryptowährungen, Aktien oder Devisenhandel. Zunehmend nutzen sie auch Datingplattformen, um emotionales Vertrauen zu den Opfern aufzubauen. Anschließend kontaktieren sie ihre Opfer per Telefon oder E-Mail und geben sich als Finanzberater oder Broker aus. Sie fordern ein niedriges anfängliches Investment und versuchen, durch geschickte Gesprächsführung weitere Zahlungen zu erlangen. In manchen Fällen erhalten sie Fernzugriff auf die Geräte der Opfer und eröffnen Konten auf Krypto-Börsen in deren Namen.
Täuschung durch gefälschte Gewinne:
Die Täter manipulieren die angeblichen Kundenkonten, sodass es für die Opfer aussieht, als würden die investierten Gelder hohe Gewinne erzielen. Diese Gewinne sind jedoch nur vorgetäuscht. Opfer werden weiter dazu gebracht, größere Summen zu investieren. In vielen Fällen endet die Kommunikation abrupt, sobald eine Auszahlung gefordert wird, oder es werden zusätzliche Gebühren, beispielsweise für "Steuern", verlangt.
Hinweise der Polizei:
Seien Sie misstrauisch bei unrealistisch hohen Renditeversprechen.
Prüfen Sie Online-Plattformen genau und recherchieren Sie nach Bewertungen und Lizenzen.
Zahlen Sie keine Gelder auf ausländische Konten und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Geben Sie keinen Fernzugriff auf Ihre Geräte.
Weitere Tipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de
++++++Ergänzung mit einem aktuellen Fall:++++++
Im September 2024 wurde ein Mann aus der Region Heilbronn auf eine betrügerische Tradingplattform, die über Onlinewerbung schnelle Gewinne durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz versprach, gelockt. Der Geschädigte "investierte" insgesamt 370.000 Euro, die durch die Täter über Fernwartungssoftware zunächst auf ein Konto und anschließend auf eine Kryptobörse transferiert wurden. Dort wurde das Geld in eine Kryptowährung umgewandelt und ohne das Wissen des Geschädigten an verschiedene Wallets weitergeleitet. Der Betrug fiel dem Geschädigten auf, als im weiteren Verlauf zusätzliche 60.000 Euro für eine angebliche österreichische Kryptosteuer gefordert wurden. Daraufhin wandte er sich im weiteren Verlauf des Monats an eine vermeintliche Firma zur Rückholung seines Geldes, die jedoch ebenfalls betrügerisch handelte und weitere Zahlungen vom Geschädigten forderte. Zwischenzeitlich wurde ihm immer wieder suggeriert, dass sich das von ihm angelegte Geld auf einen Milionenbetrag gesteigert hätte. Insgesamt verlor er so zusätzlich 44.500 Euro.
Der Arbeitsbereich Betrug der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn hat die Ermittlungen aufgenommen.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Heilbronn
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