Love Scamming – Pressemitteilung der Polizeiinspektion Leer/Emden für den 10.09.2024
++Vorsicht vor Love-Scamming++
Inspektionsbereich/Borkum - Vorsicht vor Love Scamming
War es vor einigen Jahren noch der Prinz aus einem fernen Land, der die Gunst der Angebeteten suchte und ihr mit seinem angeblichen Reichtum die Welt zu Füssen legen wollte, versuchen die Täter heute mit angeblichem Militär- oder medizinischem Hintergrund per Social Media zu beeindrucken. Dabei gibt es unterschiedliche Qualitäten. Bekannt z.B. sind die zahlreichen Antworten auf Kommentare auf Social Media, die da lauten: "Deine Antwort ist so intelligent und Du siehst auf dem Foto so toll aus. Darf ich Dir eine private Nachricht schicken?" Diese automatisch gesteuerten Kommentare sind schnell als das zu erkennen, was sie sind. Aber es geht auch wesentlich geschickter. Aus einem netten kleinen Austausch auf einer Plattform werden schnell private Nachrichten und schließlich landet man bei einem weiteren Messengerdienst im privaten Chat und chattet täglich. Und dort liegt die Gefahr. Das Gegenüber macht sich interessant, in den täglichen Nachrichten geht es bald liebevoll zu und das Gegenüber befindet sich zufällig gerade in einer Ausnahmesituation. Zur Zeit sehr beliebt: Der Soldat, der für das Richtige kämpft oder der Mediziner, der Kriegsopfer rettet. Natürlich riskieren die Chatpartner angeblich täglich ihr Leben und der Austausch mit dem Opfer ist angeblich die beste Zeit des Tages. Das Opfer gewöhnt sich an den täglichen Austausch und kommt mal eine Nachricht später oder nicht, dann tritt automatisch das Vermissen ein. Und dagegen kann man nur schwerlich etwas machen, denn es ist menschlich. Und dann kommt sie, die unausweichliche Frage nach Geld. Natürlich ist der Grund sehr edel und soll nur dazu dienen sich aus den Kriegswirren zu befreien und nach Hause zurückzukehren. Zahlt das Opfer einmal, kommt es zu angeblichen Hindernissen bei der Ausreise, einem Notfall oder anderen Vorfällen. Somit steigt die Frage nach weiteren Finanzmitteln an. Die Zahlungsbereitschaft mancher Opfer hat schon zur eigenen Zahlungsunfähigkeit geführt. Eine Frau von der Insel Borkum hat den versuchten Betrug glücklicherweise vorher gemerkt. Die 65-jährige hatte Kontakt zu einem angeblich jungen Mann, der nach eigenen Angaben eigentlich aus Berlin sei, aber nun als Soldat im Irak stationiert sei. Der Betrüger berichtete der Frau, dass er einen Sohn in den USA habe, mit welchem er eigentlich zusammenleben würde und das er versuche, das Land zu verlassen. Natürlich war der gesamte Kontakt auf eine hohe Emotionalität ausgelegt. Und dann kam die Frage nach Geld. Die Borkumerin sollte 2500 Euro in Form von Apple-Geschenkkarten erwerben um ihm damit behilflich zu sein. Zum Glück reagierte die Insulanerin richtig. Ihr war umgehend klar, dass sie hier einem Betrüger zum Opfer fallen sollte. Und anstatt die Karten zu kaufen und die Codes zu übermitteln, ging die Frau zur Polizei. Dort wurde die Anzeige aufgenommen und die Ermittlungen eingeleitet. Übrigens: Vom Love-Scamming kann jeder betroffen werden.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Leer/Emden
Svenia Temmen
Pressestelle
Telefon: 0491-97690 114
E-Mail: pressestelle@pi-ler.polizei.niedersachsen.de