Borken – Festnahme nach Schockanruf
Das Telefon klingelt. Die Polizei meldet sich und berichtet, dass Ihre Tochter einen sehr schweren Unfall verursacht habe. Nun sei eine Kaution in fünfstelliger Höhe notwendig, um eine vermeintliche Inhaftierung zu vermeiden. Ein Schockanruf - wie würden Sie reagieren?
Genau so wurde eine Frau aus Borken mit einem Anruf überrascht. Sie witterte glücklicherweise schnell einen Betrug. Geistesgegenwärtig hielt sie den Unbekannten in der Leitung und rief unbemerkt die Polizei. Wenig später erschien eine mutmaßliche Komplizin des Anrufers bei der Borkenerin. Sie wurde zum Abholen der Beute geschickt. Die Beamten konnten die Tatverdächtige festnehmen. Die Ermittlungen in diesem Betrugsfall dauern noch an.
Ein toller Erfolg, doch nicht jeder vermag es, gegenüber den geschickt auftretenden Tätern den Spieß derart umzudrehen. Wichtig ist, dass Angerufene schnell erkennen, dass es sich um einen Betrug handelt. Wer dann auflegt, macht alles richtig.
Leider geht es nicht immer so glimpflich aus: Erst vor wenigen Tagen ist eine Frau aus dem Kreis Borken wie berichtet einem Schockanruf zum Opfer gefallen. Die Betrüger ergaunerten einen fünfstelligen Euro-Betrag. Die bandenmäßig organisierten Täter werden weiter aktiv sein. Daher warnt die Polizei erneut vor derartigen Anrufen. Die Täter setzen dabei immer auf das Überraschungsmoment: Wer am Telefon plötzlich eine vermeintlich weinende und aufgelöste Stimme hört, kann der Täuschung erliegen, dass es sich um einen Angehörigen handelt. Die Täter achten zudem genau darauf, dass es nicht zu einem wirklichen Gespräch mit dem vermutlichen Familienmitglied kommt - ein zweiter Täter übernimmt so schnell den Anruf, dass eine Rückfrage unmöglich gemacht wird.
Bleiben Sie daher misstrauisch, vergewissern Sie sich bei der Polizei oder bei Vertrauenspersonen. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner, oft ein angeblicher Enkel oder Verwandter, Geld von Ihnen fordert. Wenden Sie sich sofort an die Polizei, wenn Sie Opfer eines Betruges geworden sind und erstatten Sie Anzeige. Oft sind Seniorinnen und Senioren im Visier der Täter. Angehörige und Bekannte werden gebeten, Aufklärungsarbeit zu leisten.(ao)
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