Gemeinsame Pressemitteilung der StA Braunschweig und der Zentralen Kriminalinspektion der Polizeidirektion Göttingen; bundesweite Durchsuchungen wegen Bestechung/Bestechlichkeit im Gesundheitswesen
In einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der bandenmäßigen Bestechung/Bestechlichkeit im Gesundheitswesen durchsuchten heute 105 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte insgesamt 24 Objekte in fünf Bundesländern. Die Maßnahmen erfolgten federführend durch das Fachkommissariat Wirtschaftskriminalität und Korruption der Zentralen Kriminalinspektion Göttingen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Neben den Durchsuchungen verschiedener Firmen und Wohnsitze der Beschuldigten wurden insgesamt 2 Millionen Euro auf einem Firmenkonto der Bestechungsempfänger durch die StA Braunschweig gesichert. Weitere Finanzermittlungen laufen.
Mit Unterstützung der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig erfolgte am heutigen Tag weiterhin die Vollstreckung eines Haftbefehls gegen einen der beschuldigten Ärzte.
Dem hauptbeschuldigten Apotheker wird vorgeworfen, Zahlungen an Ärzte mit dem Ziel vorgenommen zu haben, das Verschreibungsverhalten hinsichtlich hochpreisiger Augenmedikamente zu seinen Gunsten zu beeinflussen und somit seinen Marktanteil an besagten Medikamenten zu erhöhen.
Das Ermittlungsverfahren, dass der organisierten Kriminalität zugeordnet wird, wurde seit Oktober 2023 durch die Zentrale Kriminalinspektion Göttingen bearbeitet. Im Sommer 2024 erfolgten erste Durchsuchungen. Infolge dessen verdichtete sich nach Auswertung digitaler Beweismittel der Verdacht der Einflussnahme auf einzelne Ärzte. Daher wurden am heutigen Tage durch die Ermittlerinnen und Ermittler neben Privathaushalten gezielt Firmenstrukturen und IT-Dienstleister in Niedersachsen, aber auch Nordrhein-Westfalen, Bayern, Schleswig-Holstein und Hessen mit Unterstützung der jeweiligen Landespolizei durchsucht. Entsprechend wurden umfangreiche Beweismittel in digitaler und physischer Form gesichert.
"Die gute Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Braunschweig und unserer Inspektion für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität ermöglichte das erfolgreiche Vorgehen gegen diese kriminellen Täter im Gesundheitswesen", so Thomas Breyer, Leiter der ZKI. "Die Schäden, die solche Täter verursachen, sind erheblich. Die Abschottung der Täter ist sehr professionell und organisiert."
Rückfragen bitte an:
Nachfragen sind an die Pressestelle der Staatsanwaltschaft
Braunschweig (Herrn Oberstaatsanwalt Wolters) zu richten.