Achtung – Wild! Polizei weist auf erhöhte Gefahr von Wildunfällen hin

CK) - Im späten Sommer und frühen Herbst besteht für Kraftfahrzeugführer eine erhöhte Gefahr, in Wildunfälle verwickelt zu werden, besonders in den ländlich geprägten Bereichen im Kreis Paderborn. Durch die Zeitumstellung fällt der morgendliche Berufsverkehr in die Dämmerung. Gerade dann sind Wildtiere auf Nahrungssuche und wandern dabei auch über Straßen. Weiterhin finden auf den Feldern nach wie vor Erntearbeiten statt. In dieser Zeit geschieht es des Öfteren, dass insbesondere Rehwild durch die Erntemaschinen aufgescheucht wird und auch zur hellen Tageszeit plötzlich fluchtartig die Straßen überquert. Auch wenn bei der ganz überwiegenden Anzahl der Wildunfälle nur Sachschäden zu beklagen sind, besteht dennoch immer eine hohe Verletzungsgefahr, die allerdings kaum durch den direkten Kontakt mit dem Tier entsteht, sondern vielmehr dadurch, dass Fahrzeugführer dem Tier ausweichen und dann von der Fahrbahn abkommen oder in den Gegenverkehr fahren. Ein ausgewachsenes Reh wiegt zwischen 15 und 25 kg. Damhirsche, die wir in der Senne antreffen können, haben ein Gewicht von 30 bis höchstens 50 kg. Wildschweine (Teutoburger Wald und Senne) können 50 bis 100 kg wiegen. Durch milde Winter und gute Nahrungsquellen haben sich Wildschweine in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Anders als Damwild führen Wildschweine oft jedoch Totalschäden an Fahrzeugen herbei. Letztendlich ist jeder Zusammenstoß ein potentielles Risiko für Verkehrsteilnehmer. Eine Kollision mit einem Reh (die ganz überwiegende Anzahl der gemeldeten Unfälle) ist jedoch für den Autofahrer relativ ungefährlich, es entsteht allenfalls Sachschaden. Ein Wildschwein ist zwar schon ein ernsterer, aber letztlich doch unterlegener Kollisionsgegner. Damwild ist ebenfalls von der Masse her keine große Gefahr. In Einzelfällen können diese großen Tiere aber die Windschutzscheibe durchschlagen und in das Auto eindringen, was für die Insassen sehr gefährlich ist. Was tun? 1. Rechnen Sie außerhalb geschlossener Ortschaften stets mit Wild. Rehe und Hirsche sind dämmerungsaktiv, können aber auch gerade jetzt plötzlich tagsüber auftauchen. Wildschweine sind darüber hinaus auch nachts unterwegs. Insbesondere am Übergang von Wald und Wiese sowie entlang von Maisfeldern gilt besondere Vorsicht. 2. Achten Sie auf Erntemaschinen (Mähdrescher, Traktoren). Hier besteht erhöhte Gefahr. 3. Fahren Sie vorsichtig, seien Sie bremsbereit. Wählen Sie Ihre Geschwindigkeit so, dass Sie auch in Kurven jederzeit eine Vollbremsung machen können, ohne die Beherrschung über das Fahrzeug zu verlieren. Wer beispielsweise mit Tempo 60 statt 80 fährt, verkürzt den Bremsweg um mehr als 30 Meter! 4. Taucht Wild auf, bremsen Sie sofort kontrolliert ab. Achten Sie dabei auf den nachfolgenden Verkehr. Halten Sie nötigenfalls an. Das heimische Wild ist in seinem Verhalten unberechenbar. Es kann weiterlaufen, plötzlich stehen bleiben und auch umdrehen und wieder zurückkommen. Wo ein Tier auftaucht, gibt es noch weitere! 5. Machen Sie keine unkontrollierten Lenkbewegungen. Halten Sie bei Gefahr im Zweifel das Steuer fest und bremsen Sie mit aller Kraft. Riskieren Sie lieber eine Kollision mit dem Wild als mit einem Baum oder dem Gegenverkehr. 6. Wenn Sie einen Wildunfall erlitten haben, kontaktieren Sie in jedem Fall sofort den zuständigen Jagdpächter oder die Polizei. Die Entsorgung getöteter Tiere und die Nachsuche nach verletzten Tieren muss unmittelbar erfolgen. Getötete Tiere zum eigenen Verbrauch selbst mitzunehmen ist übrigens verboten und wird als Jagdwilderei bestraft. Die größte Gefahr bei Wildkontakt geht eindeutig von nicht angepasster Geschwindigkeit und unkontrollierten Lenkbewegungen aus. Trainieren Sie daher kontrollierte Abwehrreaktionen: Besuchen Sie ein Fahrsicherheitstraining und lernen Sie professionelle Brems- und Ausweichmanöver, die speziell auf Ihr Fahrzeug abgestimmt sind (ABS, ESP, ESP+). Wiederholen Sie regelmäßig diese Trainings, die von der Verkehrswacht und den bekannten Automobilclubs angeboten werden. Dann haben Sie eine reelle Chance, bei Gefahr das Richtige zu tun, eine drohende Kollision auch in schwierigen Situationen ganz zu vermeiden und das Risiko eines Unfalls auf ein Minimum zu reduzieren. Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Paderborn - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 05251 306-1320 E-Mail: pressestelle.paderborn@polizei.nrw.de Außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle Polizei Paderborn Telefon: 05251 306-1222