Lübeck – Kücknitz / Erneute Welle von Schockanrufen – Polizei sucht in einem Fall Zeugen
Nachdem es am vergangenen Montag zu Schockanrufen im Lübecker Stadtgebiet gekommen war, bei der eine Rentnerin um ihren Schmuck gebracht wurde, schlugen erneut Täter zu. Gestern Nachmittag (16.02.2025) rief eine Frau bei einer Rentnerin in Lübeck Kücknitz an und forderte eine Kaution für eine Angehörige der Dame. In der Folge übergab die Frau einen hohen Geldbetrag an einen Mann. Die Polizei sucht auch in diesem Fall nach Zeugen.
Nach bisherigen Erkenntnissen ging der Anruf bei der Rentnerin gegen 16:15 Uhr ein. Eine Frau habe sich als Bankmitarbeiterin ausgegeben und mitgeteilt, dass die Tochter der Rentnerin einen Unfall verursacht haben soll, bei dem ein junges Mädchen ums Leben gekommen sei. Nun solle die Tochter eine Kaution bezahlen, um eine Gefängnisstrafe zu umgehen.
Keine Stunde später suchte ein Mann die Dame an ihrer Wohnung im Mohnsteg auf und nahm Bargeld in Höhe eines unteren fünfstelligen Betrags entgegen. Anschließend verschwand der Mann. Er soll zwischen 20 und 30 Jahren alt gewesen sein und eine Mütze getragen haben. Weitere Angaben zu dem Täter konnten nicht erlangt werden.
Wer im besagten Zeitraum im Mohnsteg oder den angrenzenden Straßen verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Hinweise zu dem vermeintlichen Abholer geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0451-1310 oder per Email an k14.luebeck.bki@polizei.landsh.de mit den Ermittlern des Kommissariats 14 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck in Verbindung zu setzen.
Abermals gibt die Polizeidirektion Lübeck folgende Präventionstipps:
- Die Polizei nimmt kein Bargeld oder Wertgegenstände zur
Sicherung oder Überprüfung entgegen. Wir nehmen auch kein
Bargeld an, damit ein Angehöriger einer Haftstrafe entgeht. - Die Täter, die sich als Polizeibeamte am Telefon oder vor ihrer
Haustür mit einem solchen Anliegen an sie wenden, gehen in der
Regel hochprofessionell vor und verwickeln Sie in lange
Gespräche, zum Teil mit unterschiedlichen Gesprächspartnern. - In einigen Fällen wurden die Angerufenen schon zur
Verschwiegenheit verpflichtet und der Anrufer drohte mit
strafprozessualen Maßnahmen, falls der Angerufene mit Dritten
über den Vorfall sprechen würde. - Lassen Sie sich von diesen Personen nicht unter Druck setzen
oder einschüchtern und nehmen Sie umgehend Kontakt zu Ihrer
Polizei auf. Beenden Sie dazu eigenhändig das Gespräch und
wählen selbst die 110. - Seien Sie misstrauisch, wenn vermeintliche Angehörige
kurzfristig Geld für den Kauf eines Autos, eines Hauses oder
Ähnlichem von ihnen benötigen und das Geld womöglich an
vermeintliche Freunde ausgehändigt werden soll. Beenden Sie auch
hier das Gespräch eigenhändig und rufen Ihre Angehörigen unter
der Ihnen bekannten Rufnummer zurück. - Seien Sie ebenfalls misstrauisch, wenn sich Angehörige unter
einer vermeintlich neuen Nummer melden, eine Notlage vortäuschen
und um Überweisungen auf Ihnen nicht bekannte Bankverbindungen
bitten. - Lassen Sie Handwerker nicht ohne vorherige Ankündigung in Ihr
Haus und nur dann, wenn Sie diese auch selbst beauftragt haben.
Bestehen Sie bei Handwerkern, die spontan Arbeiten anbieten, auf
einen Termin. - Fragen Sie sich bei Gewinnversprechen, ob Sie tatsächlich an
einem Preisausschreiben teilgenommen haben. Gehen Sie nicht in
Vorleistung, um Gewinne zu erhalten. - Prüfen Sie, ob ein Eintrag in Telefonbüchern oder
Online-Telefondatenbanken wirklich nötig ist. Kürzen Sie Ihre
Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben ab. - Geben Sie auf keinen Fall Auskünfte über ihre finanzielle
Situation oder ihre Vermögenswerte.Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Maik Seidel - Pressesprecher
Telefon: 0451-131-2005
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de