RS Verdacht der Bestechlichkeit – Gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei Wuppertal
Staatsanwaltschaft und Polizei haben Ermittlungen gegen einen
Mitarbeiter des Jobcenters in Remscheid eingeleitet. Zuvor hatte sich
bei der Staatsanwaltschaft die Complianceabteilung der Bundesanstalt
für Arbeit gemeldet und von einem Korruptionsverdacht im Jobcenter
Remscheid berichtet. Bei der dortigen Amtsleitung hatte sich eine
Frau gemeldet, die mit ihrem Ehemann zusammen Leistungen bezog. Da
der Ehemann eine selbständige Tätigkeit begonnen hatte waren die
Leistungen des Jobcenters zur Klärung einer noch fortbestehenden
Bedürftigkeit ausgesetzt worden. Die Frau berichtete, dass ein im
Bereich der Arbeitsvermittlung tätiger Mitarbeiter des Jobcenters
sich bei ihr telefonisch gemeldet und angeboten habe, die Leistungen
gegen Zahlung eines Schmiergeldes in Höhe von 1.500,-EUR weiter zu
gewähren. Zusätzlich zu ihren Angaben stellte die Frau eine
Tonaufnahme zur Verfügung, die eine Aufzeichnung des Telefonanrufs
beinhalten soll. Aufgrund der Angaben der Bundesanstalt für Arbeit
erwirkte die Staatsanwaltschaft bei dem Amtsgericht einen
Durchsuchungsbeschluss gegen den 44 Jahre alten Beschuldigten. Am
gestrigen Tage wurde der Beschluss durch Kräfte der Polizei Wuppertal
vollstreckt, wobei der in Remscheid befindliche Wohnsitz des
Beschuldigten und sein Büro im Jobcenter Remscheid durchsucht wurden.
Hierbei wurde unter anderen das Mobiltelefon des Beschuldigten
sichergestellt. Eine erste Auswertung der auf dem Gerät befindlichen
Daten deutet darauf hin, dass der Beschuldigte möglicherweise auch
von anderen Kunden des Jobcenters Geld gefordert und möglicherweise
auch erhalten haben könnte. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an,
wobei die Bundesanstalt für Arbeit die Ermittlungen aktiv
unterstützt. Dem Beschuldigten droht für den Fall einer Verurteilung
eine Freiheitsstrafe zwischen 6 Monaten und 5 Jahren.Rückfragen bitte an:
Staatsanwaltschaft Wuppertal
Herr Oberstaatsanwalt
Wolf-Tilman Baumert
0202/5748-410
Polizei Wuppertal auch bei