Trickdieb lässt pflegebedürftigen Senior hilflos zurück

Ein 81-jähriger Siegburger bezahlte seine Hilfsbereitschaft mit dem Verlust von mehreren tausend Euro. Am Mittwochmittag (23. April) klingelte ein Unbekannter gegen 13 Uhr an seiner Wohnung in der Breite Straße und bat um ein wichtiges Telefonat. Der gehbehinderte Senior ließ den etwa 40 bis 50 Jahre alten Mann herein. Der Täter täuschte ein Telefonat vor, entfernte die Batterien und zog das Telefonkabel aus der Wand. Sogar den Hausnotruf setzte er außer Betrieb, sodass der Senior von der Außenwelt abgeschnitten war. Bevor der Unbekannte die Wohnung verließ, stahl er die Bankkarte aus dem Portemonnaie des Seniors, das auf dem Couchtisch lag. Erst am Donnerstagmorgen entdeckte eine Pflegedienstmitarbeiterin die Tat, als sie den aufgelösten, aber unverletzten Senior antraf. Gemeinsam mit einer Betreuerin informierte sie die Polizei. Die Betreuerin fand heraus, dass der Täter in umliegenden Drogeriemärkten und später in Frankfurt am Main Bargeld mit der Karte abhob, bis das Konto leer war. Der 81-Jährige konnte den Dieb nicht näher beschreiben. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise zur Tat unter der Rufnummer 02241 541-3121. Die Polizei rät: Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Bitte bedenken Sie: Tricktäter sind erfinderisch und schauspielerisch begabt. So denken sie sich immer neue Szenarien aus. Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich jedoch auf drei Grundmuster zurückführen: - das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert. - das Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt. - das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine Einladung zum Betreten der Wohnung nahelegt.Machen Sie bei Fremden, die Ihre Hilfe erbitten an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt. Bleiben Sie stets misstrauisch und rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei über den Polizeiruf 110. (Bi) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis Pressestelle Telefon: 02241/541-2222 E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de