PD Leipzig – Messenger-Betrug – Anklageerhebung wegen Betrugsstraftaten mit fast 100.000 Euro Schaden
Messenger-Betrug – Anklageerhebung wegen Betrugsstraftaten mit fast 100.000 Euro Schaden
Medieninformation: 177/2025
Verantwortlich: Staatsanwaltschaft Leipzig und Polizeidirektion Leipzig
Stand: 09.05.2025, 16:54 Uhr
Gemeinsame Medieninformation der Staatsanwaltschaft Leipzig und der Polizeidirektion Leipzig
Messenger-Betrug – Anklageerhebung wegen Betrugsstraftaten mit fast 100.000 Euro Schaden
Ort: Leipzig
Zeit: 25.04.2025
Am 25. April 2025 konnte durch die Staatsanwaltschaft Leipzig gegen einen 22-jähirgen Angeschuldigten (m, niederländisch) Anklage vor dem Schöffengericht erhoben werden. Dem Angeschuldigten werden 40 vollendete und versuchte Betrugsstraften mit einem Gesamtschaden von fast 100.000 Euro zur Last gelegt.
Ausgangssachverhalt der Ermittlungen war die Vollendung eines Betrugsdeliktes aus dem Phänomenbereich des sogenannten "Enkel-Tricks" zum Nachteil eines 76-jährigen aus Leipzig, welches sich im August 2024 ereignete. Der Geschädigte erhielt von einer ihm unbekannten Rufnummer eine SMS, in welcher sich der bis dato unbekannte Tatverdächtige als vermeintlicher Sohn des Geschädigten ausgab und die Kontaktaufnahme anstieß. Im weiteren Verlauf der folgenden Konversation über den Text-Messenger "WhatsApp" forderte der unbekannte Täter die Bezahlung mehrerer dringlicher Rechnungen. Im Glauben, der Geschädigte helfe seinem Sohn, überwies er insgesamt 3.849,74 Euro an ein inländisches sowie ein ausländisches Konto.
In Folge intensiver Ermittlungen der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Cybercrime bei der Staatsanwaltschaft Leipzig, der Ermittlungsgruppe "Schock" der Kriminalpolizei Leipzig sowie vieler weiterer Polizeidienststellen anderer Bundesländer konnte der nun Angeschuldigte als Tatverdächtigter bekannt gemacht und am 20. September 2024 nach einer Durchsuchung in Düsseldorf festgenommen werden. Dabei wurden Bargeld und mehrere Mobiltelefone als Beweismittel sichergestellt. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten aus dem Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizei Paderborn, das zahlreiche Straftaten mit dem gleichen Modus Operandi zum Gegenstand hatte, ist in der weiteren Folge durch die Staatsanwaltschaft Leipzig übernommen worden.
Nach Abschluss der Ermittlungen und der Auswertung zahlreicher Mobiltelefone des Angeschuldigten werden ihm 31 Vollendungstaten mit einer Schadenssumme von insgesamt knapp 100.000 Euro und neun Versuchstaten zur Last gelegt. Er wird zudem verdächtigt, sich in mindestens 68 Fällen telefonisch mittels fremder Personalien eSIM-Karten verschafft zu haben, um diese zur Vorbereitung von weiteren Betrugstaten nach dem Modus Operandi "Messengerbetrug" zu nutzen oder über Snapchat an Dritte zu verkaufen. Die Anklageerhebung erfolgte am 25. April 2025 zum Amtsgericht Leipzig – Schöffengericht.