Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Offenburg und des Polizeipräsidiums Offenburg – Update 13.8.2025, 13 Uhr: Sonderkommission Daune: Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts erlassen

Konsequente akribische Ermittlungsarbeit führte bereits zwei Tage nach der schrecklichen Tat, bei der eine rüstige Seniorin getötet wurde, zur Festnahme eines 23-Jährigen. Der Festgenommene wurde am Mittwochmittag einer Ermittlungsrichterin vorgeführt. Diese ordnete gegen ihn auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg wegen dringenden Mordverdachts die Untersuchungshaft an und der Beschuldigte wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Trotz der Herausforderung, dass es bis heute keinen erkennbaren Bezug zwischen dem tatverdächtigen Mann und dem 84-jährigen Opfer gab, gelang eine schnelle Aufklärung des Gewaltverbrechens. Die Erleichterung über den Ermittlungserfolg war bei den Beamten der Offenburger Sonderkommission spürbar. Eine Bekannte war am Sonntagnachmittag mit dem 84-jährigen weiblichen Opfer in der Straße 'Am Rheinköpfle' zum Kaffee verabredet. Als sich die Besucherin dem Wohnhaus näherte, stellte sie fest, dass die Haustür leicht offen stand. Nachdem auf Klopfen und Rufen niemand reagierte, betrat die Frau das Haus, entdeckte die teilweise entkleidete 84-Jährige leblos im Schlafzimmer liegend und informierte die Rettungskräfte. Auch der eingetroffene Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Beamten des Polizeireviers Kehl und des Kriminaldauerdienstes übernahmen unmittelbar nach der Alarmierung die ersten polizeilichen Maßnahmen und betreuten mit Helfern des Kriseninterventionsteams die Bekannte sowie eine Angehörige der Getöteten. Den hinzugezogenen Kriminaltechnikern sowie Ärzten der Rechtsmedizin bot sich in dem Einfamilienhaus ein umfangreiches Spurenbild. Verschiedene Utensilien und relevante Spuren, die zum Teil auf dem Boden verstreut lagen, konnten gesichert werden. Darunter befanden sich auch Gegenstände, die augenscheinlich nicht dem Opfer zuzuordnen waren. Neben den umfangreichen kriminaltechnischen Spurensicherungen waren verschiedene Teams der Sonderkommission im persönlichen Umfeld und der angrenzenden Nachbarschaft zu Befragungen unterwegs. Es zeichnete sich bereits am Montag ab, dass keine Personen aus dem persönlichen Umfeld der Seniorin in das Verdachtsfenster der Ermittler passte - vielmehr konzentrierten sich die Polizeibeamten anhand der Spuren auf mögliche männliche Verdächtige. Das Ergebnis der von der Rechtsmedizin Freiburg durchgeführten Obduktion bestätigte die Vermutungen der Kriminaltechniker. Danach wurde auf das Opfer mit massiver Gewalt auf den Kopf eingewirkt. Zudem bestätigten am Tatort gesicherte Spuren, dass die 84-Jährige vor ihrem Tod sexuell missbraucht worden war. Als Todesursache ergab die Obduktion, dass das Opfer erstickte. Letztendlich führten verschiedene beweiskräftige Verdachtsmomente am Dienstag auf die Spur des Tatverdächtigen. Zunächst deutete die Personenbeschreibung zweier Zeugen auf den jungen Mann aus Kehl hin, der seit dem späten Samstagabend nicht mehr gesehen worden sei. Parallel ergaben die Untersuchungen der gesicherten Spuren beim Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg eine erste Übereinstimmung mit einer in der bundesweiten DNA-Datenbank gespeicherten Vergleichsprobe des Verdächtigen. Er war bereits aufgrund zurückliegender Straftaten, vorrangig durch die Begehung von Eigentumsdelikten, in der Datenbank erfasst. Der Aufenthaltsort des Verdächtigen, der aktuell keinen festen Wohnsitz hat, war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt. Die Soko-Mitarbeiter ließen ihn daher umgehend im polizeilichen Fahndungssystem zur Festnahme ausschreiben. Dies war nur kurze Zeit später der Schlüssel zum Erfolg. Der bereits von der Sonderkommission Gesuchte geriet in eine Routinekontrolle der Bundespolizei am Bahnhof Offenburg und wurde in der Folge vorläufig festgenommen und der Kriminalpolizei übergeben. Bis zur richterlichen Vorführung verblieb er im polizeilichen Gewahrsam. Bei seiner Durchsuchung konnte die Bankkarte des Opfers aufgefunden werden. Bislang machte der Beschuldigte keine Einlassungen gegenüber den Ermittlungsbehörden. Auch zur Motivlage ist derzeit nichts bekannt. /ks/cs Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Offenburg Telefon: 0781 - 211211 E-Mail: offenburg.pp.sts.oe@polizei.bwl.de