Betrüger erneut erfolgreich: Kriminalpolizei warnt vor sich verbreitender Masche der „falschen Bankmitarbeiter“
(lei) Eine Betrugsmasche, von der in der jüngeren Vergangenheit auch Menschen im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen betroffen waren und mitunter auch finanziell geschädigt wurden (wir berichteten), scheint sich mehr und mehr zu verbreiten.
Die Täter geben sich als Bankmitarbeiter aus und gaukeln in ihren Lügengeschichten verschiedene Varianten vor, um ihre Opfer auf geschickte Weise aufs Glatteis zu führen. Die vorgeschobenen Gründe sind vielfältig, etwa:
- man hätte eine oder mehrere verdächtige Kontobewegungen erkannt.
- es hätte eine falsche Abbuchung gegeben.
- man müsse einen unseriösen Bankmitarbeiter überführen, da er
Falschgeld aushändige oder etwa Geld veruntreue, weswegen man
die Hilfe der Kundin bzw. des Kunden benötige.
- das eigene Konto wurde gehackt.
- man müsse eine Push-TAN freigeben, um einen angeblich unbefugten
Bankeinzug zu stoppen.
- Sicherheitsrisiken oder Softwareprobleme bei der Bank, weswegen
man sein Geld auf ein "Sicherheitskonto" überweisen müsse, um es
zu sichern. Diese Konten gehören jedoch den Betrügern selbst.Kombiniert werden diese Storys oftmals mit der Aussage, dass man schnellstmöglich handeln müsse, indem man seine Bankkarte ("EC-Karte") persönlich abgibt - es komme ein "Sicherheitsmitarbeiter" vorbei, um die Karte abzuholen. Gleichzeitig wird im Telefonat nach der PIN gefragt. Sobald die Täter die Karte haben, heben sie sofort Geld ab.
So erging es am gestrigen Montag (24.11.) einer Frau aus Schöneck. Sie erhielt am Nachmittag auf ihrer Festnetznummer einen Anruf eines vermeintlichen Sparkassen-Mitarbeiters. Im Rahmen des Telefonats teilte der Betrüger der Dame mit, dass es auf ihrem Bankkonto zu einer verdächtigen Transaktion gekommen sei. Der Anrufer wollte ihr "helfen" und die Transaktion blockieren. Dazu wurde sie aufgefordert, ihre Kartendaten sowie die EC-Karte einem weiteren Mitarbeiter auszuhändigen, der sich auf dem Weg zu ihrer Wohnanschrift machen würde. Kurz darauf erschien ein Mann bei ihr zu Hause und nahm die Karte samt PIN entgegen. Im Anschluss fehlten 1.000 Euro vom Konto der Frau.
Die Kriminalpolizei rät daher, folgende Tipps zu beachten:
- Die Grundregel: Keine echte Bank fordert Kundinnen oder Kunden
jemals am Telefon auf, PINs, TANs, Kartennummern herauszugeben.
Ebenso holt niemand im Auftrag einer Bank Karten oder Bargeld zu
Hause ab.
- Betrüger erzeugen künstliche Hektik ("sofort handeln!", "sonst
droht Schaden!"). Legen Sie sofort auf, sobald Sie jemand unter
Zeitdruck setzt.
- Rufen Sie nie über die zurückliegende Nummer zurück - diese ist
womöglich manipuliert (gespooft). Nutzen Sie selbst
recherchierte Telefonnummern (z. B. Kontoauszüge, Website,
Bankkarte), aber nicht die Nummer aus dem Anruf. Lassen Sie sich
bei der echten Bank bestätigen, ob wirklich ein Problem
vorliegt.
- Keine Push-TANs oder Freigaben ohne eigene Aktion! Wenn eine TAN
erscheint: Prüfen Sie immer: Habe ich gerade etwas ausgelöst?
Wenn nein: sofort abbrechen, Bank informieren, Karte sperren
(Rufnummer: 116 116), ggf. Online-Banking-Passwörter ändern.
- Bei Aufforderungen zu Überweisungen auf angeblich sichere Konten
können Sie von Betrug ausgehen.
- Angehörige sensibilisieren: Gerade ältere Menschen sind häufig
betroffen. Sprechen Sie mit Eltern/Großeltern über diese Masche.
Sie können etwa eine "Familienregel" vereinbaren: Bei
Bankproblem-Anrufen stets zuerst mit einem Angehörigen sprechen.
- Verdächtige Anrufe melden: Bei Ihrer Bank und bei der Polizei
(Notruf: 110).Zu weiteren Meldungen aus der jüngeren Vergangenheit:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43561/6143802
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43561/6144795
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43561/6126928
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43561/6125624
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Südosthessen
- Pressestelle -
Spessartring 61
63071 Offenbach am Main
Telefon: 069 / 8098 - 1210 (Sammelrufnummer)
Thomas Leipold (lei) - 1201 oder 0160 / 980 00745
Felix Geis (fg) - 1211 oder 0162 / 201 3806
Claudia Benneckenstein (cb) - 1212 oder 0152 / 066 23109
Maximilian Edelbluth (me) - 1213 oder 0173 / 5636097
Fax: 0611 / 32766-5014
E-Mail: pressestelle.ppsoh@polizei.hessen.de