Dreister Schockanruf endet mit Raub: Falsche Polizisten erbeuten Gold in sehr hohem Wert – Kriminalpolizei bittet um Hinweise
(lei) "Echte Polizisten fordern am Telefon kein Geld oder Wertsachen!" - Dies ist eine der zentralen Botschaften, die die Polizei seit Jahren unermüdlich vermittelt, um Menschen vor finanziellem Schaden durch Betrüger zu bewahren. Dennoch ist es am Mittwoch in Wächtersbach erneut zu einem besonders dreisten und manipulativen Fall gekommen, bei dem Kriminelle einen älteren Mann ins Visier nahmen.
Der Senior erhielt einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten, der mit ernster Stimme behauptete, in seiner Nachbarschaft sei eine Räuberbande festgenommen worden. Bei den Festgenommenen habe man angeblich einen Zettel mit seinem Namen und seiner Adresse gefunden, weshalb er nun womöglich als Nächster gefährdet sei. Mit dieser erfundenen Bedrohung bauten die Täter erheblichen Druck auf und überzeugten den Angerufenen, den Inhalt seines Bankschließfach abzuholen - Gold von sehr hohem Wert, das er angeblich "in Sicherheit bringen" sollte.
Für die scheinbare Übergabe vereinbarten die Täter ein Treffen im Höchster Weg. Gegen 13.25 Uhr erschien dort ein unbekannter Mann. Als der Senior misstrauisch wurde und die Wertsachen wieder in seinen Rucksack packte, entriss ihm der Fremde diesen mit Gewalt, woraufhin das Opfer zu Boden stürzte und sich leicht verletzte. Der unbekannte Abholer flüchtete daraufhin zu Fuß in Richtung Wolfsgrabenstraße.
Die Polizei gibt in solchen Fällen regelmäßig Warnmeldungen über die App "HessenWarn" heraus. Da den Beamten bereits am Dienstag und Mittwoch vermehrt ähnliche Anrufe aus dem Raum Wächtersbach gemeldet worden waren, warnte die Polizei an beiden Tagen gezielt vor diesen Betrugsversuchen -bedauerlicherweise gelang den Tätern dennoch eine weitere Tat.
Zum Ziel kommen sie, indem sie auf Angst, Überraschung und Überrumpelung setzen. Wer ihre Tricks kennt, fällt nicht darauf hinein. Gerade ältere Menschen geraten bei solchen Anrufen in Stress und handeln dann nicht mehr überlegt. Jede Unsicherheit, jeder Moment des Zögerns kann Betrügern in die Hände spielen. Um zu verhindern, dass weitere Menschen auf ihre Skrupellosigkeiten hereinfallen, ist es entscheidend, die wichtigsten Verhaltensregeln konsequent zu beachten:
- Die Polizei fordert Sie NIEMALS telefonisch zur Herausgabe oder
Abholung von Bargeld oder Wertsachen auf.
- Legen Sie sofort auf, wenn Anrufer Druck aufbauen oder Angst
schüren.
- Rufen Sie im Zweifel selbst bei Ihrer Polizeidienststelle an -
nutzen Sie nur bekannte, offiziell veröffentlichte
Telefonnummern oder die Notrufnummer 110.
- Geben Sie keine Informationen über Vermögenswerte oder
persönliche Daten am Telefon preis.
- Auch Jüngere können helfen: Sprechen Sie mit älteren Angehörigen
und Nachbarn über diese Betrugsmaschen. Ein kleiner
Hinweiszettel am Telefon kann schützend sein, etwa "Polizei
fordert nie Geld am Telefon".Im vorliegenden Fall suchen die echten Beamten auch Zeugen, die im Bereich Höchster Weg oder Wolfsgrabenstraße verdächtige Personen oder Beobachtungen wahrgenommen haben, werden gebeten, sich umgehend bei der Kriminalpolizei in Gelnhausen unter der Rufnummer 06051 827-0 zu melden. Jeder noch so kleine Hinweis kann für die Ermittlungen von Bedeutung sein.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Südosthessen
- Pressestelle -
Spessartring 61
63071 Offenbach am Main
Telefon: 069 / 8098 - 1210 (Sammelrufnummer)
Thomas Leipold (lei) - 1201 oder 0160 / 980 00745
Felix Geis (fg) - 1211 oder 0162 / 201 3806
Claudia Benneckenstein (cb) - 1212 oder 0152 / 066 23109
Maximilian Edelbluth (me) - 1213 oder 0173 / 5636097
Fax: 0611 / 32766-5014
E-Mail: pressestelle.ppsoh@polizei.hessen.de