Essen (ots) - 45117 E-Stadtgebiet: Zwei weitere Anzeigen wegen Trickbetrugs erstatteten Senioren gestern (7. Januar) bei der Polizei. Gegen 9:15 Uhr war es die Masche der falschen Wasserwerker, die einer 78 Jahre alten Anwohnerin der Münchener Straße zum Verhängnis wurde. Zwei unbekannte Männer schellten an der Wohnungstür der Seniorin und berichteten von einem Wasserschaden in einer Nachbarwohnung. Sie müssten dringend die Leitungen der 78-Jährigen kontrollieren, gaben die Betrüger vor. In den Räumen beschäftigte einer der Täter die Mieterin in der Küche, während der andere vorgab, im Badezimmer arbeiten zu müssen. Erst nachdem die dreisten Diebe die Wohnung verlassen hatten, bemerkte die Rentnerin die Tat. Mit Bargeld und Schmuck aus ihren Schränken flüchteten die Täter in unbekannte Richtung.
Der falsche "Wasserwerker" in der Küche war etwa 25-30 Jahre alt, etwa 1,8 Meter groß und schlank. Sein dunkles Haar war leicht gewellt und er trug einen nicht näher beschriebenen Arbeitsanzug.
Keine Stunde später, gegen 9:55 Uhr, geschah die nächste Tat in der Bandstraße. Eine 90 Jahre alte Frau öffnete einem unbekannten Mann die Tür, welcher vorgab, ein Bankmitarbeiter zu sein. Die Frau dürfe als Kundin auswählen, ob sie einen Blumenstrauß oder eine Flasche Wein geschenkt bekommen möchte. Außerdem müsse er dringend ihre Geldscheine auf Echtheit überprüfen. Die gutgläubige Frau zeigte dem Täter mehrere hundert Euro Bargeld und musste mitansehen, dass dieser die Umschläge an sich nahm und aus dem Haus flüchtete. Ein durch die Hilferufe aufmerksam gewordener Nachbar (26) lief im Treppenhaus hinter dem Betrüger her und beobachtete ihn, als er in einen blauen Peugeot mit der Städtekennung MM für Memmingen stieg. Der 26-Jährige postierte sich zwei Meter vom Auto entfernt und musste beiseite gehen, als der Fahrer anfuhr.
Bei dem Täter soll es sich um einen etwa 50 Jahre alten, etwa 1,8 Meter großen Mann mit stabiler Figur handeln. Der mit einem dunklen Anzug bekleidete Mann trug eine Brille und hatte dunkle, kurze Haare.
In beiden Fällen ermittelt das Kriminalkommissariat 31 wegen Trickbetruges/ Diebstahls aus Wohnungen und erbittet Hinweise auf die Identität der Täter. Telefon: 0201 829-0.
Tipps ihrer Polizei: Erstes Ziel aller Trickdiebe an der Haus- oder Wohnungstür: Sie wollen eingelassen werden, damit sie mit dem Opfer alleine sind. So brauchen sie keine Zeugen und keine Hilfe für das Opfer zu befürchten. Vortäuschen einer Notlage mit Appell an die Hilfsbereitschaft, Vortäuschen einer Befugnis, die Wohnung betreten zu dürfen oder Vortäuschen einer persönlichen Beziehung - das sind im Grunde die drei gängigen Vorwände, die schauspielerisch begabte Tricktäter in ständig neuen Varianten verwenden.
- Besucher vor dem Öffnen der Tür ansehen (Türspion, Blick aus dem Fenster), Türsprechanlage und Türspaltsperre benutzen. - Bei unbekannten Besuchern Nachbarn hinzuziehen oder Besucher zu einem späteren Termin bestellen, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. - Gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch wehren. (laute Ansprache, Hilferufe) - Vom Amtspersonen Dienstausweis fordern und sorgfältig prüfen. (Druck? Foto? Stempel?) - Im Zweifel vor Einlass bei der Behörde anrufen - Telefonnummer selbst heraussuchen. - Nur Handwerker einlassen, die selbst bestellt oder von der Hausverwaltung angekündigt wurden. - Anzeige auch erstatten, wenn man schon auf einen Trick hereingefallen ist. (Ho.)
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Quelle: news aktuell / dpa