Gronau/Bad Bentheim/Osnabrück (ots) - Der diesjährige People-to-People-EUREGIO-Preis wurde beim Neujahrsempfang der EUREGIO in der Bürgerhalle in Gronau an das Grenzüberschreitende Polizeiteam (GPT) verliehen. Seit 2008 zeichnet die Mitgliederversammlung der EUREGIO Menschen und Initiativen aus, die sich in besonderem Maße für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eingesetzt haben. Erstmals erhält ein europäisches Förderprogramm diese Auszeichnung. Die diesjährigen Preisträger leisten einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit im EUREGIO-Gebiet. "Damit leistet das Grenzüberschreitende Polizeiteam schon seit Jahren einen besonderen Beitrag für eine gut funktionierende offene Grenze im EUREGIO-Gebiet. In einer Zeit, in der die offenen Grenzen unter Druck stehen, ist der Einsatz des GPT umso wichtiger", so Marieke Maes, stellvertretende Geschäftsführerin der EUREGIO. Die am GPT beteiligten Behörden mit Sicherheitsaufgaben in der Grenzregion gewährleisten mit innovativen Ideen und mit einem hohen Anteil an eigenen Ressourcen den Fortbestand der Zusammenarbeit.
Als Vertreter der beteiligten Behörden nahmen der Osnabrücker Polizeipräsident Bernhard Witthaut und der niederländische Koordinator des Teams John de Leeuw den People-to-People-EUREGIO-Preis entgegen. Witthaut: "Das Projekt ist seit 8 Jahren ein fester Bestandteil in unser Grenzregion und nach wie vor zukunftsweisend für die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. In der heutigen Zeit zeigt es sich immer mehr, wie wichtig eine vertrauensvolle Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg ist und es bestätigt uns, die Arbeit noch effizienter zu gestalten und zu optimieren." Der größte Erfolg liege in der Kooperation der beteiligten Behörden, die breit gefächert sind: Das Grenzüberschreitende Polizeiteam (GPT) ist ein Zusammenschluss zwischen der Koninklijken Marechaussee (NL), der Politieeenheid Oost-Nederland (NL), der Bundespolizeidirektion Hannover, der Polizeidirektion Osnabrück (Niedersachsen) und der Kreispolizeibehörde Borken (Nordrhein-Westfalen). Unter einem Dach arbeitend und geleitet durch einen Koordinator, sorgen die 10 deutschen und 10 niederländischen Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit in der Grenzregion. Ein großer Dank ging daher an das Team, ohne deren Engagement und Einsatzbereitschaft das Gelingen des Projektes nicht wäre.
Die gemeinsamen Streifen dienen unter anderem der Bekämpfung grenzüberschreitender Delikte wie Schleusungskriminalität, Menschenhandel, Dokumentenkriminalität, Drogenhandel, Geldwäsche und Kfz-Kriminalität. Pro Jahr wird das Team in über 1.600 Fällen aktiv. Neben zahlreichen Drogenfunden, konnten seit 2008 über 430 international gesuchte Straftäter oder Güter von hohem Wert durch das GPT aufgegriffen werden. Die Streifenwagen sind jeweils mit einem deutschen und einem niederländischen Beamten besetzt und müssen nicht an der Grenze stoppen, da die Führung bei Grenzübertritt wechselt. Am 1. Juni 2008 nahm das GPT seine Arbeit auf und war seinerzeit das erste institutionalisierte und auf Dauer ausgerichtete rein operativ arbeitende Polizeiteam, welches entlang einer innereuropäischen Grenze ohne faktische Barrieren Kriminalität bekämpfen konnte. Die erfolgreiche Arbeit des GPT Bad Bentheim wird bis zum 31. März 2019 im Rahmen des INTERREG Va Programms ausgebaut. Zukünftig sollen durch ein gemeinsames Informationsmanagement Tatzusammenhänge besser erkannt werden und aktuelle Ereignisse der einzelnen Polizeibehörden entlang der Grenze ausgewertet und koordiniert werden, um diese Erkenntnisse in die praktische Arbeit des GPT und der herkömmlichen Polizeidienste einfließen zu lassen. Insbesondere ist eine engere Verzahnung der internationalen Zusammenarbeit der Polizeidirektion Osnabrück für die nächsten Jahre geplant. Information und deren praktische Nutzung sollen zentral koordiniert werden. Daher werden Arbeitsbereiche zusammengeführt und optimiert, um grenzüberschreitende Kriminalität effektiv bekämpfen zu können.
2016 vergibt die EUREGIO bereits zum achten Mal den People-to-People-EUREGIO-Preis. 2015 erhielten die ehrenamtlichen Fahrer der grenzüberschreitenden Bürgerbuslinien Nordhorn-Denekamp und Südlohn-Winterswijk den Preis. Im Jahr zuvor erhielt ihn der ehemalige Bürgermeister der niederländischen Gemeinde Dinkelland Frans Willeme für sein grenzüberschreitendes Engagement.
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Quelle: news aktuell / dpa